Größter Erfolg seiner sportlichen Karriere

Aschenbrenner gewinnt Gold und Silber bei Senioren-EM

( 03.09.2002)­ Nationale und zahlreiche regionale Titel hatte Erich Aschenbrenner, Mittelstreckenläufer von TV Meppen in der Wettkampfklasse M 60, schon gewonnen, aber noch nie an internationalen Meisterschaften teilgenommen. Bei seinem ersten Start bei den Senioren-Europameisterschaften, die in Potsdam ausgetragen wurden, krönte er seine lange sportliche Karriere, die ihn über den Fußball und das Rudern zum Laufsport führte, mit dem Gewinn der Goldmedaille im 1500-m-Lauf und der Silbermedaille im 800-m-Lauf. Peter Spiller (M 60) von der LG Papenburg-Aschendorf sicherte sich im Kugelstoßen die Bronzemedaille. Klaus-Dieter Grabowski (M 45/SC Spelle-Venhaus) erreichte den guten fünften Rang Im Marathon.
Die 4400 Aktiven aus 39 Nationen fanden bei diesen 13. Europameisterschaften der Senioren ausgezeichnete Wettkampfbedingungen und -anlagen vor. Bestes Leichtathletikwetter herrschte an allen zehn Wettkampftagen, nur die Langstreckler hätten sich etwas niedrigere Temperaturen gewünscht. Für das umfangreiche Unterhaltungsprogramm fand vor allem Erich Aschenbrenner wenig Zeit. Er musste sich gleich in den ersten Tagen in seinem 1500-m-Vorlauf für das Finale qualifizieren. Immer in guter Position laufend und mit einem 120-m-Endspurt, gelang ihm das als Zweitem in kräfteschonenden 4:58 Minuten nach Wunsch. Schon 27 Stunden später stand das Finale, in dem es keinen eindeutigen Favoriten gab, auf dem Programm. Bei hohen Temperaturen (30 °C) sorgte ein Läufer aus Russland auf den ersten 1000 Metern für ein gutes Tempo, das dann ein Finne noch verschärfte. Da Erich Aschenbrenner das Tempo problemlos mitlaufen konnte, war eine Medaille schon greifbar nahe. Er hielt sich im Windschatten seines "ewigen" Konkurrenten Christian Bard, den er dann auf den letzten 50 Metern ebenso niederspurtete wie den bis dahin führenden Finnen. Jubelnd riss der Meppener im Ziel die Arme hoch, mit dem Gewinn der Europameisterschaft hatte er in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet. Dazu lief er mit 4:42,70 Min. noch deutsche Jahresbestzeit.
Die beiden Tage nach dem Gewinn des EM-Titels nutzte Aschenbrenner zur Regeneration und zur Erkundung der Sehenswürdigkeiten Potsdams. Dann hieß es: Sicherung eines Finalplatzes im 800-m-Lauf. Aus drei Vorläufen qualifizierten sich acht Läufer, unter ihnen der Meppener als Zweiter seines Vorlaufes hinter dem Iren O'Neill. Der bestätigte im Endlauf seine Favoritenrolle, setzte sich durch einen plötzlichen Antritt nach 600 m vom noch geschlossenen Läuferfeld ab. Erich Aschenbrenner konnte sich noch auf den zweiten Platz vorarbeiten und seine zweite - Medaille, die silberne, bejubeln.
Seine gute körperliche Verfassung und Kondition, die ihm diese unerwarteten Erfolge bescherten, führt der neue Europameister auf die gezielte intensive und verletzungsfreie Vorbereitung nach einer längeren Wettkampfpause auf der Bahn zurück. Nach diesen großen und überraschenden Erfolgen steht schon fest: In zwei Jahren bei der nächsten EM in Dänemark will Erich Aschenbrenner wieder um die Medaillen laufen.

Peter Spiller, der national und international erfolgreiche Papenburger Werfer, war trotz seiner Bronzemedaille, die er im Kugelstoßen der Wettkampfklasse M 60 mit guten 14,57 m gewann, nicht ganz zufrieden. Denn im letzten Versuch verlor er noch "Silber" - ausgerechnet gegen einen Potsdamer Athleten nach einer umstrittenen Kampfrichterentscheidung. Auch im Diskuswerfen rechnete er sich Chancen aus, als er beim Einwerfen die Scheibe über 50 m weit warf. Doch er verletzte sich dabei und konnte zum Wettkampf nicht mehr antreten.

Recht zufrieden äußerte sich Langstreckenläufer Klaus-Dieter Grabowski (SC Spelle-Venhaus) über seinen fünften Rang - einen verlor er noch direkt vor der Ziellinie im Marathon unter den 90 Läufern der Klasse M 45. Bei seinem ersten internationalen Meisterschaftsstart bewältigte er die 41,195 Kilometer auf der schwer zu laufenden Strecke mit Steigerungen in guten 3:37:43 Stunden.

Quelle: privat und Emszeitung, Meppener Tagespost, Lingener Tagespost