Fix und fertig, aber glücklich
Karin Hille vom ESV Lok Potsdam erlief gestern daheim EM- Marathon-Silber

Von Michael Meyer

Fix und fertig humpelte sie über den Zielstrich, wenige Minuten später aber strahlte sie wieder. "Meine Silbermedaille entschädigt mich für die vielen Strapazen unterwegs", freute sich Karin Hille vom ESV Lok Potsdam gestern im Potsdamer Luftschiffhafen, nachdem sie den Marathonlauf von der Potsdamer City durch Pirschheide, Geltow und Wildpark als Zweite der Altersklasse W45 hinter sich gebracht hatte. "Unterwegs hatte ich Krämpfe, und bei der Hitze habe ich mir die Oberschenkel aufgescheuert. Aber das macht jetzt nichts mehr" Lange hatte Hille, die gestern in 3:15:31 Stunden ihren fünften 42,195-Kilometer-Lauf dieses Jahres absolvierte und noch beim Berlin-Marathon starten will, geführt, ehe sie beim Kilometer 30 von der späteren W45-Siegerin Rita Lanwer (Deutschland) überholt wurde. Gut drei Stunden vorher waren zunächst 120 Inlineskater und dann Punkt acht Uhr 607 Läufer in der Breiten Straße auf die Strecke geschickt worden; von letzteren kamen 457 ins Ziel. Lange mit vorn lag der Russe Alexej Ioudine, ehe er sich im Ziel mit Platz 5 begnügen musste. Strahlender Gesamtsieger war schließlich Jürgen Theofel aus Wallau bei Marburg an der Lahn. "Eine wunderschöne Strecke, auf der es bestens klappte", freute sich der 43-jährige Hesse, der erstmals bei Senioren-EM startete und auf dem letzten Streckenabschnitt die Konkurrenz abschütteln konnte. "Das war heute mein bisher schönster Sieg!" In 2:31:00 Stunden verwies er Gerard Hendriks (Ndl/M45/2:34:45) und Ivan Golob (Slov/M45/2:35:27) auf die Ehrenplätze der Gesamtwertung.

Ein "Heimspiel" hatte Jürgen Götte (Lok Potsdam), der nach 2:45:26 Stunden als 9. der M40 durchs Ziel lief. "Ich wohne in Geltow, und da haben mich auf der dortigen Strecke natürlich alle angefeuert" erzählte er. "Die Strecke war vielleicht ein bisschen hügelig, aber ansonsten klasse. An eine Medaille hatte ich nicht gedacht. Ich bin nur meine Zeit gelaufen." Gleiches war vom zweitschnellsten Potsdamer Eberhard Bergner (2:49:06/8. der M50) zu hören: "Ich laufe nicht in der Medaillenkategorie, das ist für mich nicht das entscheidende. Daher bin ich auch sehr zufrieden." Erst vor vier Wochen sei er beim Swiss-Jura-Lauf in der Schweiz in sieben Tagen 322 km weit gelaufen ­ mit 8000 Höhenmetern. "Daher konnte ich heute einfach nicht schneller sein."

Rund fünf Minuten schneller sein wollte jedoch Ute Wollenberg (Lok), die nach 3:07:38 Fünfte der W35 wurde. "Es war unterwegs nicht einfach", so ihr knapper Kommentar. Schnellste Frau war Antje Köppern (Moers/ W35/2:58:48). Doris Golde (W55/4:13:12) wurde Sechste, Marina Köhler (W45/ 3:39:34) und Diana Nerenz (W40/3:40:42/ alle Lok Potsdam) belegten jeweils Platz 7 ihrer Altersklasse.
rint über sein Ergebnis.

Quelle und mit freundlicher Genehmigung der Potsdamer Neuesten Nachrichten