Veranstalter ziehen nach den Europameisterschaften erleichtert und zufrieden Bilanz
Senioren werben für die Leichtathletik

Peter Stein

POTSDAM (26.08.) "Das war eine wunderschöne Urlaubswoche", meinte eine strahlende Rita Lanwer aus Münster. Gestern gewann sie zum krönenden Abschluss den Marathon in der W 45 in 3:12:31 Stunden.So wie ihr erging es wohl der Mehrzahl unter den 4385 Sportlern aus 39 Nationen, die an zehn Tagen 586 Entscheidungen bei den Senioren-Europameisterschaften der Leichtathleten austrugen. Das Kaiserwetter rundete das gute Gesamtbild ab. "Das überdeckte manche Schattenseite", meinte Dieter Massin, der neu gewählte Präsident des Europäischen Senioren-Leichtathletikverbandes (EVAA). Aber Potsdam brauche sich mit diesen 13. Titelkämpfen des Kontinents hinter dem guten Standard der letzten Jahre nicht zu verstecken. "Es ist falsch zu glauben, man könne es immer noch besser machen. Ich bin stolz auf die Arbeit der Veranstalter", so Massin. Potsdam hätte insbesondere sehr gute Wettkampfanlagen geboten. Wenn in zwei Jahren die 14. Senioren-EM im dänischen Aarhus stattfinden, gibt es zum Beispiel keine zwei Stadien so dicht nebeneinander.

Rainer Friedrich, dem Präsidenten des Brandenburger Leichtathletik-Verbandes, fiel ein Stein vom Herzen: "Nachdem an den ersten beiden Tagen hinter den Kulissen ein bisschen Sand im Getriebe war, hat sich alles gut eingespielt. Eine solche Mammutveranstaltung hält nun einmal viele Unwägbarkeiten bereit. Dank der großen Helferschar haben wir sie zufriedenstellend gemeistert."

Vor allem hat der Organisationschef eine Erkenntnis gewonnen: "Viele Ältere betreiben die Leichtathletik als Lebenshilfe. Durch den Sport gewinnen sie eine enorme Energie, mit der sie den oft schwierigen Alltag meistern." Anspornend sei zudem gewesen, dass viele ehemalige Asse wie Ilona Briesenick, Diana Gansky, Meinhard Nehmer oder Herbert Wessel noch einmal den Wettkampf auf sich genommen haben. Auf jeden Fall, so Friedrich, war diese EM ein Image-Gewinn für die Brandenburger Leichtathletik, nicht zuletzt wegen der Erfolge der hiesigen Alterssportler. Nun bleibt zu hoffen, dass in dem renovierten Stadion auch in den nächsten Jahren wieder Wettbewerbe von Format stattfinden.

Quelle und mit freundlicher Genehmigung der Märkische Allgemeine