Happy End für Hamel
Der Kugelstoßer holte Silber zum Karriereende
Von Robert Schreier
(PNN 22.08.) Das war gestern noch einmal ein echter Tag der Gastgeber.
Bei der Leichtathletik-Europameisterschaft der Senioren sorgten die Potsdamer
im Luftschiffhafen dafür, dass einige Medaillen in der Landeshauptstadt
blieben.
Seine Karriereende krönte Wolfgang Hamel mit einer Silbermedaille.
Ein bisschen nervös sei er schon gewesen, gab der 60-jährige Kugelstoßer
vom ESV Lokomotive Potsdam zu. Doch "dieses Magenkribbeln gehört
bei mir dazu", versicherte er später. Er brauche es, um die Spannung
für den Wettkampf aufzubauen.
Das gelang perfekt. "Ich habe mich nicht richtig warmgemacht",
erzählte Hamel später, "weil der Vorkampf wegen der vielen
Athleten recht lange dauerte." Im Nachhinein die richtige Taktik, denn
nach der sicheren Qualifikation für den Endkampf steigerte sich der
Sportlehrer von der Waldstädter Fontaneschule Stoß um Stoß.
Im vierten Durchgang 14,31 Meter. Ein Aufschrei der Erleichterung ging durch
die Schar der Fans, Freunden und Kollegen.
Doch damit nicht genug. Im fünften Versuch legte er noch einen drauf
und sorgte für nahezu extatischen Jubel bei den rund um die Werferanlage
neben dem Stadion stehenden Zuschauern. Auch Hamel selbst konnte nach dem
Stoß von 14,77 Meter nicht mehr an sich halten und riss die Arme in
die Luft. Seine Silbermedaille war gesichert. Da tat auch der missglückte
und vom neuen Vizeeuropameister ungültig gemachte letzte Versuch der
Freude keinen Abbruch. "Ich bin total happy. Je mehr Leute mich angefeuert
haben, desto stimulierender war das für mich", freute sich Hamel,
der sich nach dem Wettkampf ein Bierchen gönnte und heute seine sportlichen
Tipps wieder an seine Schüler weitergibt. Gewonnen hat den Wettkampf
Klaus Liedtke, Klaus Purand von Lok wurde mit 11,53 m 20.
Neben der Bronzemedaille für Willi Klaus über 400 Meter in
der Altersklasse M 60, holten auch Christa Helmke (Lok Potsdam) einen dritten
Platz. Im Speerwerfen schaffte die 61-jährige Donzentin der Universität
Potsdam im ersten Versuch 29,46 Meter. Leider zog sie sich dabei eine Oberschenkelzerrung
zu und konnte nicht mehr nachlegen. Am Ende durfte sie ihr Edelmetall bejubeln.
Gold ging an Karin Illgen mit 32,27 Meter. Auf dem obersten Treppchen stand
auch Jana Köpping. Die Speerwerferin schleuderte ihr Wurfgerät
in der W 35 auf 47,22 Meter. Der älteste Potsdamer Teilnehmer Hans
Schuffenhauer belegte im Kugelstoß der M75 Rang 9.
Quelle und mit freundlicher Genehmigung der Potsdamer Neuesten Nachrichten |