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Mehr: Die Doping-Fälle der Leichtathletik seit 1999 Hier das Aktuellste noch mehr/Rückblick... Linkliste

(letzte Aktualisierung am 27.10.04) 				
			
Hier im einzelnen die Dopingfälle in der Leichtathletik seit 1999. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit : (Ergänzungen bitte an mich per Email)
copyright: Annette Koop 1999-2004

Januar 1999: Bei dem Schotten Doug Walker, Europameister über 200 m, werden bei einer Dopingkontrolle Spuren von Nandrolon entdeckt. Walker sagt, er habe eine andere Substanz genommen, welche nicht auf der Dopingliste steht, die aber unter Umständen ein positives Resultat ergeben kann. Sechs Monate später spricht ihn die Disziplinarkommission des britischen Verbandes vom Dopingvorwurf frei, der Fall liegt jetzt beim Schiedsgericht des Weltverbandes IAAF.
März 99: Die Hallen-Weltmeisterin im Kugelstoßen Wita Pawlitsch (Ukraine) und die Zweitplatzierte, Irina Korschanenko (Russland), werden bei der Hallen-WM im japanischen Maebashi des Dopings überführt und für zwei Jahre gesperrt. Beiden Athletinnen wird die Einnahme des anabolen Steroids Stanozolol nachgewiesen.
April 99: Hürden-As Bryan Bronson (USA) wird von der IAAF gesperrt. Bei dem WM-Dritten über 400 m Hürden wird eine zu hohe Konzentration von Steroiden festgestellt.
Mai 99: Paul Henderson, einer der besten australischen Sprinter, wird bei einer Trainingskontrolle positiv auf Nandrolon getestet. Im Dezember 2000 sperrt ihn die IAAF für zwei Jahre.
Juni 99: Hürdensprinter Eric Kaiser von der LG Wedel-Pinneberg wird vom Deutschen Leichtathetik-Verband (DLV) suspendiert. Im Urin des früheren WM-Teilnehmers haben Fahnder Spuren des Kälbermastmittels Clenbuterol gefunden. Die weißrussische Nachwuchs-Dreispringerin Natalja Kostychenko verweigert bei der Junioren-Gala des DLV in Mannheim die Dopingkontrolle.
Der 400-Meter-Läufer Jerome Young (USA) wird bei den US-Meisterschaften positiv auf anabole Steroide (Nandrolon-Metaboliten) getestet.
Am 10. Juli 2000 wird er von einem Berufungsgericht des nationalen Leichtathletik-Verbandes der USA (USATF) freigesprochen. Daraufhin verschweigt das USATF auch gegenüber dem Internationalen Leichtathletik-Verband IAAF die positiven Befunde. Erst im Februar 2004 wird dem internationalen Verband Akteneinsicht gewährt, der daraufhin eine Sperre von Young anstrebt. Die drei beteiligten Parteien IAAF, USATF und Young treffen am 13. Mai 2004 eine Schiedsvereinbarung, die das Verfahren direkt vor den Internationale Sportgerichtshof (CAS) und nicht erst, wie zunächst von der IAAF gewünscht, vor das unabhängige IAAF-Arbitration Panel brachte. Der CAS stellt am 24.06.2004 fest, dass der Freispruch rechtswidrig war. Young hätte daher vom 26. Juni 1999 bis 25. Juni 2001 gesperrt bleiben müssen. Dann hätte er u.a. auch nicht an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney teilnehmen können, bei denen er im Vorlauf in der US-Staffel über 4 x 400m eingesetzt wurde. Das CAS-Schiedsgericht unter Vorsitz des britischen Rechtsanwalts Peter Leaver stellt 2004 weiterhin fest, dass das USATF die Regeln der IAAF missachtet hat, nach denen der IAAF das Recht zusteht, Dopingfälle und Urteile eines nationalen Mitgliedsverbandes in angemessener Zeit zu überprüfen.
Young hatte in dem CAS-Verfahren vergeblich versucht, das Verfahren wegen eines formalen Mangels scheitern zu lassen. Nach der Regel 21.1 des IAAF-Reglements (Fassung der Jahre 2000-2001) konnte der Weltverband nur innerhalb von sechs Monaten eine Neuaufnahmen des Verfahrens beantragen. Diese Zeitspanne war im „Fall Young“ längst abgelaufen. Allerdings entschied der CAS nach der Anhörung vom 15.06.2004 in London, dass aufgrund der Verhinderungs- und Verschleierungstaktik durch USATF diese Regel nicht anzuwenden sei.
Juli 99: Der DLV verhängt nach zähem juristischen Hickhack eine zweijährige Sperre gegen Marathonläuferin Uta Pippig. Bei der in den USA lebenden Berlinerin war bei einer Trainingskontrolle im April 1998 ein zu hoher Testosteron/Epitestosteron-Wert festgestellt worden. Julio Rey gerät unter Dopingverdacht. Spaniens zweitbester Marathonläufer aller Zeiten wird von der IAAF für zwei Jahre gesperrt und muss auf die WM in seinem Heimatland verzichten.US-Viertelmeiler Jerome Young wird positiv auf Nandrolon getestet. Der Test wird vom US-Leichtathletikverband und dem US-NOK geheim gehalten, weil es begründete Zweifel an dem Test gebe, nachdem Young zwei Wchen vorher und eine Woche später nagetiv auf Nandrolon getestet wird. Im Jahr darauf gewinnt Young mit der 4x400m Staffel der USA Gold bei den Olympischen Spielen in Sydney..
August 99: US-Sprinter Dennis Mitchell darf nicht an der WM in Sevilla teilnehmen. Die IAAF sperrt ihn wegen einer positiven Trainingskontrolle rückwirkend vom 1. April 1998 bis zum 31. März 2000. Der 33jährige Olympia-Dritte von 1992 über 100 m konnte nicht glaubhaft begründen, wie es zu seinem hohen Testosteron-Wert kommen konnte.Mitchell gab als Begründung an, er habe in der Nacht vor der Kontrolle vier Mal Sex gehabt und fünf Bier getrunken. Mit dem kubanischen Hochsprung-Weltrekordler Javier Sotomayor gerät einer der berühmtesten Leichtathleten unter Dopingverdacht. Dem Olympiasieger von 1992 wird bei den Panamerikanischen Spielen in Winnipeg die Einnahme von Kokain nachgewiesen. Die dominikanische Hochspringerin Juana Arrendell wird in Winnipeg ebenfalls positiv getestet. Im Alter von 39 Jahren geht Linford Christie den Dopingfahndern ins Netz. Bei dem ehemaligen Weltklassesprinter wird bei einer Probe vom Hallenmeeting in Dortmund Nandrolon entdeckt.Das Council der IAAF bestätigt wenige Tage vor der WM in Sevilla die lebenslange Sperre gegen den Kanadier Ben Johnson, der bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul für den größten Dopingskandal des Sports gesorgt hatte. Das oberste kanadische Schiedsgericht hatte zuvor entschieden, dass der zweimal überführte Johnson wieder starten darf.Die rumänische Marathonläuferin Christina Costea wird lebenslang gesperrt, nachdem A- und B-Probe den Missbrauch eines anabolen Steorids bestätigen. Unter ihrem Mädchennamen Christina Burcas war die Athletin bereits 1996 wegen Dopings suspendiert worden.Der Niederländische Leichtathletikverband KNAU hat nach einer positiven Urinprobe seinen Sprinter Troy Douglas suspendiert und als Starter bei der WM Sevilla abgemeldet. Der 1962 auf den Bermudas geborene Athlet, der seit der Heirat einer Niederländerin vor zwei Jahren für die Niederlande startet, war nach den niederländischen Meisterschaften am 26. Juni in Apeldorn (NL) getestet worden, wo er in neuer persönlicher Bestleistung vonm 10,16sec die 100m gewann. Noch nicht bekannt gegegeben wurde, welche unerlaubte Substanz gefunden wurde. Douglas beteuerte inzwischen seine Unschuld und erklärte: "Dies ist der schlimmste Tag in meinem Leben."Bei den panarabischen Spielen in Amman (Jordanien) wurden der Sprinterin Al Hanifi und der Diskuswerferin Karima Shaheen (beide Marokko) der Missbrauch des anabolen Steroids Nandrolon nachgewiesen.Die brasilianische Diskuswerferin Elisangela Adriano ist nach Medienberichten in ihrer Heimat der Einnahme des unerlaubten anabolen Steroids Nandrolon überführt worden. Dies habe eine Dopingkontrolle bei den Panamerikanischen Spielen im Juli in Winnipeg/Kanada ergeben, wo die Athletin die Goldmedaille gewonnen hatte. Adriano war bei den Weltmeisterschaften in Sevilla in ihrer Disziplin nicht angetreten. Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) konnte den Fall noch nicht bestätigen. "Elisangela hat nie eine verbotene Substanz genommen", beteuerte ihr Trainer Joao Paulo da Cunha. Seinem Schützling, der in Winnipeg mit 60,92 m gewonnen hatte, droht jetzt die Aberkennung des Titels.Zwei Athleten bei den Weltmeisterschaften sind bisher positiv getestet worden. Der somalische 1500m-Laeufer Ibrahim Aden hat Ephedrin eingenommen. Er wurde nachträglich disqualifiziert und verwarnt. Dem prominenten Sprinter Davidson Ezinwa (Nigeria), Mitglied der nigerianischen 4x100m Silbermedaillenstaffel von Athen, wird die Einnahme des leicht anabol wirkenden Eiweißhormons HCG nachgewiesen. Sollte auch die B-Probe positiv sein, wird Wiederholungstäter Ezinwa im Alter von 27 Jahren seine Karriere beenden müssen. "HCG gehört zur Gruppe der Peptidhormone und hat nur eine leicht anabole Wirkung. Es war schon in früheren Jahren so, dass Sportler diese Substanz nach dem Absetzen von anabolen Steroiden eingesetzt haben, um die leistungsfördernde Wirkung dieser Mittel möglichst weit in die Wettkampfzeit verlegen zu können", erklärte Professor Hans-Hermann Dickhuth, zuständiger Internist im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), und ergänzte: "Auf Grund der geringen Wirkung dieser Substanz kann ich allerdings nicht nach vollziehen, wieso man so etwas einnimmt."
September 99: Auch dem besten italienischen Marathonläufer wird die "Mode-Droge" Nandrolon zum Verhängnis. Sowohl in der A- als auch in der B-Probe des 24 Jahre alten Giuliano Battocletti nach einem Halbmarathon am 2. Juni wird die zu den androgenen anabolen Steroiden zählende Substanz nachgewiesen.Erneut wird ein britischer Leichtathlet positiv auf Nadrolon getestet. Dies bestätigt UK Arthletics am 29.09., weigert sich jedoch die Identität des betreffenden Sportlers als auch von zwei weiteren britischen Leichtathleten mitzuteilen, die wegen des Missbrauchs anaboler Steroide in Verdacht geraten sind. Die Fälle würden untersucht, hiess es. Die Fälle werden am Rande der Vorstellung des jährlichen Anti-Doping-Berichts von UK Athletics in London bekannt. Der Bericht 1999 erwähnt 11 (!) positive Nachweise. Vier mal ging es um den Missbrauch von Stimulantien, in sechs Fällen um Steroide und ein Athlet verweigerte den Test.
Oktober 99: Bei dem britischen 400-m-Läufer Mark Richardson wird bei einem Dopingtest das anabole Steroid Nandrolon nachgewiesen worden, der britische Verband sprach ihn später frei. Trotzdem verzichtet der Brite Anfang September 2000 auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Er begründete seinen Olympia-Verzicht damit, er wolle sich darauf konzentrieren, seine Unschuld vor dem Arbitration Panel des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) zu beweisen.
November 99: Der kanadische Sprinter Ben Johnson, der 1988 bei in Seoul für den bisher größten olympischen Doping-Skandal verantwortlich war, ist erneut positiv getestet worden. Danach ist der 37-Jährige bei einer Trainingskontrolle mit einem Diuretikum, einem Doping verschleiernden Mittel, ertappt worden. Die B-Probe soll bereits in Kürze im Doping- Labor von Montreal geöffnet werden. Erst im Vorfeld der Weltmeisterschaften im August in Sevilla hatte das Council des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) die lebenslange Sperre für Johnson nach seinem zweiten Doping-Vergehen bestätigt. Die IAAF hatte damit einen vermeintlichen Schlussstrich unter den Doping-Fall Johnsons gezogen. Der einstige Supersprinter war nach seinem 100-m-Sieg in Seoul der Einnahme von Anabolika überführt worden und fünf Jahre später bei einem Wettkampf in Montreal erneut gedopt.Gegen Dieter Baumann (TSV Bayer 04 Leverkusen) besteht Doping-Verdacht. Wie die Anti-Doping-Kommission des DLV mitteilt, ergaben Analysen (einer am 19.10. vorgenommenen Trainingskontrolle und einer Kontroll-Probe am 12.11.) jeweils einen weit über dem erlaubten Grenzwert von 2 Nanogramm liegenden Nandrolon-Anteil von´über 20 Nanogramm im Urin des Athleten. Dieter Baumann wurde am Mittwoch, dem 17.11.99, von der Anti-Doping-Kommission des DLV angehört und hat dabei seine Unschuld erklärt. Der unzulässige Wert kann seiner Einschätzung nach nicht durch ein Fehlverhalten seinerseits zustande gekommen sein. Nach einer weiteren Erklärungsfrist, die für Untersuchungen im persönlichen Umfeld des Athleten genutzt wurde, suspendiert ihn die Anti-Doping-Kommission am 19.11.99 mit sofortiger Wirkung vom Wettkampfbetrieb.
Dezember 99: Die rumänische Wien-Marathon-Siegerin Florina Pana steht unter Doping-Verdacht. Bei einem Test bereits im September dieses Jahres ist festgestellt worden, dass die Sportlerin Nandrolon eingenommen hat. Seither ist sie suspendiert und aus der Olympia-Mannschaft Rumäniens ausgeschlossen . Falls der vorgeschriebene B-Test den Verdacht bestätigt, wird Pana lebenslang gesperrt. Florina Pana war bereits vor drei Jahren die Einnahme von Doping-Mitteln nachgewiesen worden und für zwei Jahre gesperrt.Die kenianische Langstrecklerin Delilah Asiago wird beim Sylvesterlauf von Sao Paulo in Brasilien positiv getestet und von der IAAF für zwei Jahre gesperrt. 

Januar 2000: Der Staffel-Olympiazweite Mark Richardson wurde am 27. Oktober 1999 positiv auf das Muskelaufbaupräparat Nandrolon getestet, wie jetzt bekannt wird. Richardson, 1999 bei der Leichtathletik-WM in Sevilla als Sechster der bestplatzierte Europäer über 400 m, wird am 18. Februar vom Rechtsausschuss des britischen Verbandes angehört. Über das Ergebnis seines Dopingtest war er im November informiert worden. Außerdem soll es in Großbritannien zwei weitere, bislang namentlich nicht bekannte Nandrolon-Fälle geben. Der 27-jährige Richardson erklärte, er habe "nie ein anaboles Steroid oder irgendeine andere leistungssteigernde Substanz" zu sich genommen: "Jeder der mich kennt, weiß ganz genau, das dies eine Farce ist. Ich habe nichts zu verbergen." Der 40jährige britische Kugelstoßer Paul Edwards wurde durch den nationalen Verband wegen eines wiederholten Dopingvergehens im Jahr 1997 lebenslang gesperrt. Sein Einspruch wurde abgelehnt. Bereits 1994 war er einmal positiv getestet und suspendiert worden.
Februar 00: Die IAAF begrüßt bei ihrer Sitzung in Monaco den Vorstoß des britischen Leichtathletikverbandes und will mögliche Zusammenhänge von Nahrungsmittelergänzungsstoffen und Nandrolon bei den zuletzt positiv getesteten Athleten wie Mark Richardson untersuchen. Die IAAF schließt nicht mehr aus, dass Nandrolon in Nahrungsergänzungsprodukten enthalten oder durch diese im Körper verursacht werden könnte. Das anhängige Dopingverfahren der jamaikanischen Sprinterin Merlene Ottey wird durch das IAAF-Cuncil an das IAAF-Schiedsgericht weitergegeben. Die Jamaikanerin und die von den nationalen Verbänden ebenfalls freigesprochenen Linford Christie und Javier Sotomayor werden bis zur Entscheidung des IAAF-Organs gesperrt.
Der österreichische 800-Meter-Läufer Robert Koss, Hallenmeister 1999, wurde vom Österreichischen Leichtathletik-Verband wegen Dopings mit Nandrolon bis 2001 gesperrt. Die spanische Leichtathletin Dana Cervantes wird vom nationalen Sportgericht wegen Nandrolon-Missbrauchs im Sommer 1998 bis 2001 gesperrt. Die Stabhochspringerin war landete bei der WM in Sevilla mit übersprungenen 4,15 Metern auf dem 14. Platz. Auch der Name des noch unbekannten britischen Nandrolon-Sünders wird bekannt. Es handelt sich um den Topsprinter Marlon Devonish. Wie vor ihm Mark Richardson beteuerte auch Devonish seine Unschuld. Die brasilianische Diskuswerferin Elisangela Adriano wurde von ihrem nationalen Verband vom Vorwurf des Dopings freigesprochen. Aufgrund des Nandrolonbefunds von Mitte letzten Jahres droht ihr allerdings vorerst eine Suspendierung durch den Weltverband IAAF.
Bei den italienischen Senioren- und Mastermeisterschaften am 20. Februar in Neapel wird die W50-Sprinterin Tania Ciuciula positiv getestet und später von der IAAF für zwei Jahre gesperrt.
Nun wird auch der Name eines der noch unbekannten britischen Nandrolon-Sünders bekannt: Marlon Devonish. Wie vor ihm Mark Richardson beteuert auch Devonish seine Unschuld. Die spanische Stabhochspringerin Dana Cervantes wird vom nationalen Sportgericht wegen Nandrolon-Missbrauchs im Sommer 1998 bis 2001 gesperrt. Cervantes war noch bei der WM in Sevilla mit dabei und landete dort mit übersprungenen 4,15 Metern auf dem 14. Platz. Der österreichische 800-Meter-Läufer Robert Koss, Hallenmeister 1999, wird vom Österreichischen Leichtathletik-Verband wegen Dopings bis 2001 gesperrt.
März 00: Bekannt wird, dass der britische Sprinter Michael Tietz bei einer Trainingskontrolle im Dezember positiv auf Nandrolon getestet wurde. Auf Wunsch des Athleten wird der Fall nun öffentlich gemacht, eine Suspendierung spricht der britische Verband noch nicht aus. Die IAAF beschließt, mögliche Zusammenhänge zwischen Nahrungsergänzungsstoffen und den Nandrolonbefunden der letzten Zeit genauestens zu untersuchen. Vor allem der britische Verband, selbst durch Athleten wie Linford Christie und Mark Richardson betroffen, soll hier verstärkt mit einbezogen werden.
April 00: Mit dem Dopingfall des britischen Stabhochspringers Mike Edwards wird sich auch ein Schiedsgericht befassen. Dies hat die IAAF beschlossen. Edwards war unter anderem auf Stanozolol positiv getestet worden. Zugleich hat der Verband bekanntgegeben, dass die Untersuchungen über Zusammenhänge zwischen Nandrolonbefunden und Nahrungsergänzungstoffen mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen werden.
Mai 00: Die italienischen Leichtathleten Giuliano Battocletti und Ilaria Sighele werden nun nach einem Veto des NOK's rückwirkend wegen Nandrolon-Dopings gesperrt, nachdem sie der nationale italienische Verband im Februar zunächst freigesprochen hatte. Die 56jährige Kathy Jager (USA) wird des Testosteron-Missbrauchs bei der Masters-WM im vergangenen Sommer in Gateshead überführt und von der IAAF als älteste Athletin der Dopinggeschichte gesperrt. Die vier bei der letztjährigen Senioren-WM in Gateshead errungenen Medaillen erkennt man ihr ab. Jager gibt zu, aus gesundheitlichen Gründen Hormonpräparate genommen zu haben, die ihr ihr Arzt wegen Wechseljahrebeschwerden verschrieben habe. In den USA beginnt eine Diskussion, ob die IAAF-Dopingregeln für Masters-Sportler und Elitesportler identisch sein müssen.
Juli 00: Die jamaikanische Sprinterin Merlene Ottey darf wieder starten. Das Schiedsgericht des Weltverbands IAAF unter der Führung des Deutschen Christoph Vedder hob die Suspendierung wegen einer positiven Dopingprobe aus dem vergangenen Jahr auf. Scheinbar wurden vom Labor einige Faktoren nicht genügend untersucht. Der des Dopings beschuldigte britische Sprinter Doug Walker wird vor einem Gericht in London freigesprochen.
Bei den Masters-Europameisterschaften der Leichtathleten im finnischen Jyvaeskylae wird der 50jährige tschechische Speerwerfer Frantisek Dráp positiv getestet und später vom tschechischen Leichtathletikverband und der IAAF für zwei jahre gesperrt.
Die US-Kugelstoßerin Tressa Thompson gibt zu, wegen eines positiven Dopingtests bei einem Wettkampf in Portland (Oregon) die US-Trials abgesagt zu haben. Der 25jährige wird der Missbrauch von Kokain und Amphetaminen nachgewiesen. Sie geht an die Öffentlichkeit und gesteht ihren Fehler ein. Sie sei nur neugierig gewesen und habe gehofft, nicht erwischt zu werden, meint die Athletin. Die IAAF sperrt sie für zwei Jahre.
August 00: Nandrolon wird auch der bulgarischen Weltklasse-Dreispringerin Iwa Prandschewa zum Verhängnis, als Wiederholungstäterin steht die Vize-Weltmeisterin von 1995 nun vor dem Ende ihrer Karriere. Die zum erweiterten Kreis der Olympia-Medaillenanwärterinnen zählende Ex-Juniorenweltmeisterin wurde am 5. August beim Grand Prix-Meeting in London positiv auf das muskelaufbauende Präparat getestet. Sollte das am 20. September veröffentlichte Ergebnis der B-Probe den gleichen Befund ergeben, ist die Laufbahn der 28 Jahre alten Leichtathletin aus Plowdiw mit ziemlicher Sicherheit beendet. Prandschewa war bereits bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta der Einnahme eines anabolen Steroids überführt und ursprünglich für vier Jahre gesperrt worden. Damals wurden ihr der vierte Platz im Dreisprung und Rang sieben im Weitsprung nachträglich aberkannt.Das IAAF-Council reduziert die Dopingsperre des kubanischen Hochspringers Javier Sotomayor wegen Kokainmissbrauchs von zwei Jahre auf ein Jahr "wegen besonderer Umstände". Damit ist der Weltrekordhalter bei den Olympischen Spielen in Sydney schon wieder startberechtigt.Dasselbe gremium verweist auf seiner Sitzung in Monaco den Fall Dieter Baumann an sein Schiedsgericht zur erneuten Prüfung. Der Tübinger muss damit weiter um seine Olympiateilnahme bangen. Der Fall der bei der Masters-WM 1999 positiv getesteten Masters-Sportlerin Kathy Jager (USA) wird an den Masters-Verband WAVA verwiesen. Er soll möglichst noch Anfang September vor dem Rechtsorgan der IAAF angehört werden, darf jedoch bis zur endgültigen Entscheidung starten.Das Schiedsgericht des Weltverbands IAAF entscheidet , dass die Briten Linford Christie, Doug Walker und Gary Cadogan für zwei Jahre wegen Dopings gesperrt bleiben. Sie waren positiv auf Nandrolon getestet worden. Olympiasieger Christie, inzwischen Coach, hat damit kein Akkreditierungsrecht bei den Olympischen Spielen in Sydney. Walker bleibt bis Anfang 2001 und Cadogan war bereits zurückgetreten. Die des Dopings überführte rumänische Dreispringerin Rodica Mateescu wird am 30.08. vom Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) für zwei Jahre gesperrt.
September 00: Die kanadische Hammerwerferin Robin Lyons, die vor kurzem positiv auf Nandrolon getestet und daraufhin nicht für die Olympischen Spiele nominiert worden war, scheitert mit ihrem Einspruch.
Der chinesische Geher Liu Yunfeng wird nach einem positiven Dopingtest von Mitte Juli aus dem Olympiakader gestrichen. Wenige Tage danach werden 27 Sportler, darunter 14 Leichtathleten, aus dem 311 Sportler starken chinesischen Olympia-Team gestrichen. IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch wertet dies als Erfolg im Anti-Doping-Kampf. Auch sechs Langstreckenläuferinnen befinden sich unter den eliminierten Athleten. So wird als einziger Schützling des umstrittenen Coachs Ma Junren, der selbst nicht mit zu den Spielen genommen wird, die 20jährige Ji Li nach Sydney fliegen. Anfang des Monats war die Trainingsgruppe um Ma Junren Hals über Kopf aus ihrem Trainingslager abgereist. Hintergründe waren zuerst nicht bekannt. Aber angeblich hatten viermal Dopingfahnder den Athletinnen des umstrittenen Coachs einen Besuch abgestattet.
Die ungarischen Leichtathleten Judit Szekeres und Gabor Dobos werden nach Trainingskontrollen in Südafrika und in Ungarn wegen Dopingvergehens von der IAAF für zwei Jahre, gesperrt.
Das IAAF-Council lehnt in Sydney ein Gnadengesuch von Dieter Baumann nach der über ihn verhängten zweijährigen Dopingsperre ab. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden Suspendierungen wegen Dopings gegen Kugelstoßer Alexandr Bagach (UKR) und den kenianischen 400-Meter-Läufer Simon Kemboi, der am 12. September in Australien positiv getestet wurde, ausgesprochen. Bagach war im August von seinem nationalen Verband mit der skurilen Begründung freigesprochen worden, die festgestellte Dosis des anabolen Steroids sei so hoch gewesen, dass es sich um kein gezieltes Doping mehr handeln könne. Für Bagach war es bereits der dritte positive Befund in seiner Karriere, weshalb ihm eine lebenslange Sperre droht. Die IAAF will sich mit dem Fall beschäftigen. Mangels Beweisen wird der brasilianische 400-Meter-Läufer Sanderlei Parrela vom Dopingvorwurf entlastet und kann bei den Olympischen Spielen starten. Die Entscheidung gründet sich auf die Analyse einer zweiten Probe in einem IOC-Labor, nachdem eine A-Probe vom Mai positiv war.Der 400-Meter-Läufer war im Mai beim Grand-Prix-Meeting in Rio de Janeiro positiv auf Nandrolon getestet. Parrela hatte bereitsim Sommer über einen Experten auf Nahrungsergänzungsstoffe hingewiesen, die den Befund verursacht haben sollen.
Der DLV kann sich im Fall Dieter Baumann vor dem Schiedsgericht des Weltverbandes IAAF mit seiner Urteilsbegründung nicht durchsetzen. Der Tübinger wurde nun aufgrund seiner positiven Dopingproben aus dem letzten Jahr für zwei Jahre rückwirkend gesperrt. Auf Verbandsebene war er zunächst freigesprochen worden. Die IAAF betrachtet den Fall nun als abgeschlossen. Der DLV äußert weiterhin rechtliche Bedenken, während Baumann mit seinem Anwalt vor den Sport-Gerichtshof ziehen will, um gegen die Sperre anzugehen. Das Internationale Sportgericht (CAS) bestätigt in Sydney die Dopingsperre von Dieter Baumann. Der Tübinger gibt seine Olympia-Akkreditierung ab und tritt die Heimreise an. Er pocht aber unbeirrt auf seinen Freispruch nach deutschem Recht. Am Jahresende wird bekannt, dass er gegen die IAAF vor dem Landgericht Stuttgart vorgehen will. DLV-Präsident Prof. Dr. Digel kritisiert die Verfahrensweise der IAA. Im November beschließt der DLV , nicht gegen die IAAF vorzugehen.
Der IAAF-Vizepräsident Arne Ljungqvist sorgt für Aufregung, als er sagt, dass der US-Leichtathletikverband im vergangenen Jahr 17 und in diesem Jahr 9 positive Dopingproben intern behandelt und nicht an den Weltverband weitergeleitet habe. Das Weiße Haus fordert daraufhin den Verband auf, seinen Meldepflichten bei Dpoing-Verstößen nachzukommen. Der US-Verband lehnt dies ab.
Bekannt wird, dass der US-Kugelstoßer C.J. Hunter mehrfach, u.a. beim Golden-League-Meeting in Oslo Ende Juli, auf Nandrolon positiv getestet worden. Die Grenzwerte wurden extrem überschritten. Deshalb hatten der US-Leichtathletikverband und bereits vor vier Wochen auch die IAAF dem Athleten nahe gelegt, keine Wettkämpfe zu bestreiten, was dessen fadenscheinige Olympiaabsage erklärt. IOC und IAAF gaben nun den positiven Test unisono bekannt. Der Dopingbefund sollte erst nach den Olympischen Spielen die Öffentlichkeit erreichen. Aber als das Gerücht durchsickerte, blieb IOC, IAAF und US-Verband nichts anderes übrig, als die Fakten zu bestätigen. Die rumänische Hammerwerferin Mihaela Melinte wird unmittelbar vor Beginn ihrer Hammerwurfqualifikation bei den Olympischen Spielen in Sydney von Offiziellen wegen eines positiven Nandrolon-Befundes aus dem Stadion geführt. Sie war bereits am 07.06. bei der "Nacht von Mailand" positiv getestet worden. Die völlig geschockte Athletin will gegen ihren positiven Dopingbefund ankämpfen und mit einem weiteren Test ihre Unschuld beweisen. Der Internationale Sportgerichtshof CAS, bei dem sie ihr Startrecht durchsetzen will, wies inzwischen ihren Zulassungsantrag zurück. Im Juli 2001 sperrt der Weltverband IAAF die rumänische Hammerwerferin Mihaela Melinte für zwei Jahre.
Die 20jährige Russi Swetlana Pospelowa, Halleneuropameisterin über 400m, hat das Steroid Stanozolol genommen. Nach einem positiven Test in Sydney wird sie für zwei Jahre von der IAAF gesperrt.
Oktober 00: 400-Meter-Läufer Mark Richardson gewinnt das Grand-Prix-Finale in Doha in 45,20 Sekunden. Der Brite hatte wegen seines schwebenden Dopingverfahrens auf einen Olympiastart verzichtet. Sein Fall soll im Februar 2001 vor dem IAAF-Schiedsgericht verhandelt werden.
November 00: Die rumänische Leichtathletikföderation FRA sperrt die 22jährige Geherin Claudia Iovan für zwei Jahre. Die frühere Junioreneuropameisterin war bereits im Mai bei einem Wettbewerb in La Coruna (Spanien) positiv auf nandrolon getestet worden. Der dänische Sprinter Claus Hirsbo wird nach seinem zweiten positiven Dopingtest seiner Laufbahn (Nandrolon) auf Lebenszeit gesperrt. Die junge deutsche Speerwerferin Carolin Soboll geht mit ihrem Nandrolon-Fall überraschend an die Öffentlichkeit - verunreinigtes Creatin wird von ihr als Grund für einen überhöhten Nandrolonwert gbenannt. Das Besondere an ihrem Fall ist, dass sie binnen zwei Tagen zweimal getestet wurde. Am 22. Juni im Training lautete das Ergebnis negativ. Einen Tag später bei ihrem Wettkampf in Rhede war es dann plötzlich positiv. Verantwortlich dafür soll das Produkt Kreatin-Glutamin-Peptid-Komplex der US-Firma Performance sein, das von einem belgischen Unternehmen vertrieben wird.(Mehr...) bekannt wird, dass die Ukrainerin Inessa Kravets im Juli in Barcelona positiv getestet wurde. Bereits 1993 war sie wegen verbotener Stimulanzen drei Monate gesperrt worden. Kravets ist die aktuelle Halterin des Dreisprung-Weltrekords und trat in diesem Jahr vor allem im Weitsprung an.Der britische Kugelstoßer Carl Myerscough wird nach seinem Geständnis vom britischen Verband UK Athletics wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Der 21jährige mit eienr Körpergröße 2,08m studiert in den USA.
Die weltweite Anti-Doping-Organisation WADA kritisiert den US-Leichtathletikverband für die Verheimlichung der Namen positiv getesteter Athleten. Nach wie vor sind zehn Fälle offen. Auch die IAAF will eine Klärung. Eine von Marathon-Olympiasieger Frank Shorter geführte Agentur übernimmt in en USA künftig die Dopingkontrollen für den US-Sport. WADA zeigt sich außerdem erstaunt darüber, wie viele Spitzensportler zu Medikamenten wie Asthmamitteln greifen. Die Auseinandersetzung zwischen dem US-Leichtathletikverband, der WADA und der IAAF geht damit weiter. US-Funktionäre wehren sich in einer mehrseitigen Erklärung gegen die Vorwürfe, man würde bewusst positive Dopingfälle unter den Tisch kehren wollen. US-Präsident Clinton drängt auf eine Klärung des am Rande der Olympischen Spiele bekannt gewordenen Sachverhalts.

Januar 2001: Berichten zufolge hat der deutsche Doping-Wissenschaftler Wilhelm Schänzer in 16 von cirka 100 Nahrungsergänzungsmitteln Stoffe gefunden, die für überhöhte Nandrolonwerte verantwortlich sein können. Die Untersuchungen sollen sich auf die letzten zwei Jahre erstrecken. In Deutschland sorgte im November der Fall der jungen Speerwerferin Carolin Soboll, die ihren positiven Dopingbefund auf kontaminiertes Creatin zurückführt, für Aufsehen. Der Weltverband IAAF hat darüber noch nicht endgültig befunden. Die britische Regierung plant, Nahrungsergänzungsstoffe, die mit Nandrolon in Verbindung gebracht werden, vom offenen Markt nehmen zu lassen. Damit könnten diese in Großbritannien nur noch von einem Arzt verordnet werden.
Februar 01: Eine negative B-Probe hat den deutschen Stabhochspringer Tim Lobinger, der seit diesem Jahr für die LAC Quelle Fürth/München startet, vom Dopingverdacht entlastet, nachdem bei dem letztjährigen Grand-Prix-Finale in Qatar im Anschluss an die Olympischen Spiele eine Analyse zunächst ein positives Nandrolon-Ergebnis, das knapp über dem Grenzwert lag, zum Vorschein gebracht hatte. Damit bleibt der deutschen Leichtathletik ein weiterer prominenter Dopingfall erspart. Der künftige DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop bestätigt im ZDF-Interview: "Es ist definitiv kein Dopingfall." Aber bereits wenige Tage später wird bekannt, dass das Ergebnis der A-Probe einer am 19. Januar 2001 vom Hürdenläufer Falk Balzer (TuS Jena) abgegebenen Urinprobe (Trainingskontrolle) einen über der Toleranzgrenze liegenden Nandrolonwert ausweist. Nach persönlicher Stellungnahme des Athleten am 21. 02. entscheidet die Anti-Dopingkommission des DLV am 22. Februar , Falk Balzer zunächst von Wettkämpfen zu suspendieren. Im Juni wird Balzer durch den Disziplinaraussschuss des DLV bis zum 23.02.2003 gesperrt. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF kündigt an, die wegen Nandrolon-Dopings verhängte Sperre von Dieter Baumann über den 21. Januar 2002 hinaus bis 2003 zu verlängern, weil Baumann am vergangenen Sonntag trotz fehlenden internationalen Startrechts bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund angetreten war, nachdem er vor dem Oberlandesgericht Frankfurt sein Startrecht erstritten hatte. IAAF-Generalsekretär Istvan Gyulai sagte, nach der IAAF-Regel 53.3 sei es ein Automatismus, dass die Sperre eines Athleten von Neuem beginne, wenn dieser das Startverbot ignoriere. Gyulai: "Daran ändert die Tatsache nichts, dass ein öffentliches Gericht dem Athleten das Startrecht zusprach. Dieter Baumann wird somit erst im Jahr 2003 wieder laufen können. Da gibt es keinen Spielraum für Interpretationen. Das Council kann da zu keinem anderen Schluss kommen."
März 01: John Skeete, britischer Sprinter, wird mit einer zweijährigen Doping-Sperre belegt , obwohl ein Untersuchungsausschuss festgestellt hat, dass sein positives Stanozolol-Testergebnis auf verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel zurückzuführen und er "moralisch unschuldig" sei. Skeete war nach dem Gewinn der 60m Sprintdistanz bei den britischen Hallenmeisterschaften am 27. Januar positiv getestet worden. Der britische Sprinter Michael Tietz, der Ende 1999 positiv auf Nandrolon getestet worden war, wird von seinem Verband für zwei Jahre gesperrt. Im Oktober 2002 hebt das Schiedsgericht des nationalen Olympischen Komitees Großbritanniens auf Antrag von Tietz die damit verbundene lebenslange Sperre für Olympianominierungen "wegen außergewöhnlicher milder Umstände" auf. Die frühere US-Läuferin Mary Decker-Slaney scheitert mit einer Berufung zu ihrer Klageablehnung im Zusammenhang mit ihrem positiven Dopingbefund von 1996 vor einem US-Gericht.
April 01: In China werden Yin Lili und Song Liqing wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Beide waren frühere Schützlinge des international umstrittenen Trainers Ma Junren. Die Sperre beruht auf positiven Dopingergebnissen im vergangenen Juli. Die Diskuswerferinnen Liu Fengying und Cheng Xianhong hatten Dopingtests verweigert; sie wurden für ein Jahr suspendiert. Über den Newsletter des britischen Verbandes UK Athletics hat sich nun der wegen Nandrolon-Dopings gesperrte 400-Meter-Läufer Mark Richardson ausführlich zu Wort gemeldet. Er macht verschmutzte Nahrungsergänzungsstoffe für seine positive Probe verantwortlich und warnte vor der Einnahme. Früher hätte er keinen Grund gesehen, keine Nahrungsergänzungen einzunehmen. Mittlerweile hat er seine Meinung geändert und stellte fest, dass es sich ohne Mittel genauso gut trainieren lässt. Richardson versicherte gegenüber dem Weltverband vor kurzem, sich für die Aufklärung um die Gefahr von verschmutzten Nahrungsergänzungen einzusetzen und hofft deshalb auf eine Begnadigung. Bei dem südafrikanischen Kugelstoßer und Olympiateilnehmer Burger Lambrecht weisen A- und B-Probe das verbotene anabole Steroid Stanozolol nach. Die Probe war am 16. Februar gezogen worden, nachdem Lambrecht den südafrikanischen Rekord auf 20,90m verbessert hatte.
Mai 01: Der 19jährige finnische Nachwuchssprinter Ville Vakkuri gibt nach einem positiven Dopingtest die Einnahme von Nandrolon unter Mithilfe seines Trainers Esko Olkkonen zu. Dieser übernimmt die Verantwortung und wird nun auf Lebenszeit gesperrt.Die argentinische Hochspringerin Solange Witteveen wird bei einer Kontrolle am 19. Mai bei den südamerikanischen Meisterschaften in Manaos positiv getestet, Sieg und Südamerikarekord (1,97m) werden ihr aberkannt und sie wird später vom Weltverband IAAF für zwei Jahre gesperrt.
Juni 01: Der 37jährige Hürdensprinter Tony Dees (USA) wird wegen Dopings für zwei Jahre bis März 2003 gesperrt. Er war im März bei den US-Hallenmeisterschaften positiv auf Nandrolon getestet worden. In einer beim Pfingstsportfest in Rehlingen am 4. Juni genommenen Urinprobe der deutschen Hochspringerin Amewu Mensah wird das anabole Steroid Oxandrolon festgestellt. A- und B-Probe sind positiv, Mensah, die schon für die Initiative "Keine Macht den Drogen" geworben hatte, bestreitet die bewusste Einnahme des Doping-Mittels. Dass ihre Nahrungsergänzungsmittel mit dem Anabolikum verunreinigt waren, glaubt die 23-Jährige nicht, will diese Präparate aber vorsorglich untersuchen lassen. Die gebürtige Ghanaerin wird im Oktober 2002 durch ein Schiedsgericht für zwei Jahre gesperrt.
Juli 01: Die in Norditalien lebende australische Marathonläuferin Silvana Trampuz ist bis auf weiteres gesperrt. Nach ihrem achten Platz beim Paris-Marathon am 8. April musste sie sich einem Dopingtest unterziehen, der in A- und in B-Probe positiv auf Nandrolon ausfiel. Sie führt dies auf verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel zurück. Trampuz gibt an, zwölf verschiedene Vitaminpräparate und Nahrungsergänzungsmittel zu gebrauchen. Sie lässt sie später in einem Labor testen. Das Ergebnis weist aus, dass zwei der Nahrungsergänzungsmittel Nandrolon enthalten, ohne dass vom Hersteller darauf hingewiesen wird. Sprinter Patrick Jarrett (Jamaika) wurde positiv auf Stanozolol getestet und wird als Konsequenz daraus aus dem WM-Kader seines Landes ausgeschlossen.Der deutsche Sprinter Jörg Deerberg (LC Paderborn/1971) wird nach einer auf Stanozolol positiven A- und B-Probe vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) bis zum Abschluss des Verfahrens suspendiert. Dopingverdacht im polnischen WM-Team: Der 100 Meter-Sprinter Marcin Krzywanski und der Speerwerfer Rajmund Kolko wurden heute aus dem WM-Aufgebot gestrichen, nachdem bei unangekündigten Dopingtests Spuren verbotener Substanzen gefunden worden waren.   
Die russische Weltmeisterin Olga Yegorova wird beim Golden-League-Meeting in Paris positiv auf EPO getestet. Damit ist der erste EPO-Nachweis in der Leichtathletik gelungen. Während der Leichtathletik WM in Edmonton hebt die IAAF die Sperre allerdings wieder auf. Der Generalsekretär des Weltverbandes IAAF, Istvan Gyulai, erläuterte, die B-Probe sei nicht vollständig durchgeführt worden. "Der Test wurde gestoppt, er würde vor keinem Gericht standhalten. Die Athletin ist nicht länger gesperrt", so Gyulai.
August 01: Die kanadische Sprinterin Venolyn Clarke wird im Vorfeld der Leichtathletik-WM am 31.07. in Calgary positiv auf das anabole Steroid Stanozolol getestet. Sie sagt, sie habe nie bewusst Steroide eingenommen. Hammerwurf-Weltrekordlerin Mihaela Melinte darf nie mehr an Olympischen Spielen teilnehmen. Dies entschied das NOK Rumäniens jetzt, nachdem die 27-Jährige kurz vor den Sommerspielen in Sydney positiv auf Nandrolon getestet worden war. Von den rund 50 Kontrollen auf das Blutdopingmittel Erythropoeitin (EPO), die erstmals bei einer WM durchgeführt wurden, weisen zehn bis elf Auffälligkeiten auf. Die Befunde, so IAAF-Generalsekretär Istvan Gyulai, seien so, dass Urinproben im Labor von Lausanne veranlasst wurden, "damit keiner vorbei kommt". Beim Aufspüren von EPO-Vergehen wird momentan noch eine Kombination aus Blut- und Urintest eingesetzt. Die Analyse der bei der WM genommenen Proben wird etwa drei Tage dauern.
Die brasilianische 800 Meter-Läuferin und Mitfavoritin Fabiane dos Santos wird wegen Dopings von den Weltmeisterschaften in Edmonton ausgeschlossen. Der 24-Jährigen wurde die Einnahme des anabolen Steroids Testosteron nachgewiesen. Die Kontrolle fand bereits am 6. Mai beim Grand-Prix-Meeting in Rio de Janeiro statt. Schon 1995 wurde dos Santos der Einnahme des anabolen Steroids Nandrolon überführt. Als Wiederholungstäterin wird sie nun lebenslang gesperrt.
Die Rumänin Ana Mirela Termure und Natalya Sologub aus Weißrussland (BLR) werden von der IAAF supendiert. Beide Athletinnen wurden während der WM in Edmonton positiv auf Norandrosteron getestet, ein Nandrolon-Metabolit. A- und B-Probe waren identisch. Die Speerwerferin Termure wurde bei der WM 10. in der Qualifikation. Sologub schied als Fünfte im Halbfinale über 400m aus.Der Algerier Ali Saidi-Sief wird bei der WM in Edmonton positiv auf Nandrolon getestet. Er hatte in Kanada Silber gewonnen. Die Frage der IAAF-News "How can Ali Saidi-Sief win the 5000" bekommt damit eine unerwartet klare Antwort. Der italienische Marathonläufer Roberto Barbi wird nach einer Kontrolle am 30. Juli und positivem Befund wegen EPO-Doping vom italienischen Leichtathletik-Verband suspendiert und im Oktober für vier Jahre gesperrt, nachdem die B-Proben-Analyse die A-Analyse bestätigt. Die B-Probe bestätigt auch den positiven Nandrolon-Befund bei dem italienischen 800-Meter-Läufer Andrea Longo. Longo ist bereits suspendiert.
September 01: Der französische Sprinter Christophe Cheval wurde von seinem Verband wegen seiner auf Nandrolon positiven Dopingprobe von der Weltmeisterschaft in Edmonton für zwei Jahre gesperrt. Sprinter Ato Boldon (TRI) wurde bereits im Mai bei einem Meeting in den USA positiv auf Ephedrin getestet. Das wurde am Rande des Grand-Prix-Finales in Melbourne bekannt. Nach den Statuten bringt dieser Verstoß allerdings nur eine Verwarnung mit sich.
Der US-Hürdensprinter Tony Dees wurde mit einer lebenslangen Sperre belegt, nachdem er in diesem Jahr mehrfach positiv auf Nandrolon getestet worden war. Dies gab die unabhängige US-Anti-Doping-Agentur bekannt. Damit ist die Karriere des inzwischen 38jährigen zu Ende. Eine Suspendierung war bereits zur Jahresmitte ausgesprochen worden. Die Wattenscheider Speerwerferin Carolin Soboll, die Mitte letzten Jahres positiv auf Nandrolon getestet wurde und dafür verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel (Creatin) verantwortlich machte, wurde vom Weltverband für zwei Jahre gesperrt. Die IAAF bestätigte damit die Suspendierung durch ihr Schiedsgericht, nachdem der DLV die Athletin vom Vorwurf des bewussten Dopings freigesprochen hatte. Dieses Gremium aber wiederum wurde beim IAAF-Kongress vor der WM in Edmonton abgeschafft, womit der Fall noch zusätzlich Brisanz erhält. Die IAAF hat damit ein anderes Urteil als der DLV gefällt. Neben der Deutschen wurde auch der niederländische Sprinter Troy Douglas nach einem Freispruch des niederländischen Leichtathletikverbandes von einem IAAF-Schiedsgericht mit einer zweijährigen Sperre belegt. Der Fall datiert ursprünglich aus dem Juni 1999.
Oktober 01: Die Akte im EPO-Fall der russischen 5000-Meter-Weltmeisterin Olga Yegorova ist geschlossen. Die B-Probe konnte im Labor aus nicht bekannten Gründen nicht gelesen werden. Die A-Probe vom Golden-League-Meeting in Paris war positiv gewesen. Die indische Junioren-Weltmeisterin im Diskuswerfen, Seema Antil, ist positiv auf Pseudo-Ephedrin getestet und von ihrem Landesverband verwarnt. Der Titel aus dem letzten Jahr soll ihr aberkannt werden. Die frühere US-Langstreckenläuferin Mary Slaney kann ihre Hoffnungen auf eine Rehabilitierung begraben. Der Supreme Court, das höchste US-Gericht, hat es abgelehnt, sich mit ihrem Fall zu befassen. Slaney war 1996 positiv auf Testosteron getestet und später rückwirkend mit einer zweijährigen Sperre belegt worden.
Der Vater des wegen Dopings gesperrten britischen Sprinters John Skeete wird vom Landesverband als Coach für zwei Jahre suspendiert. Er hat zugegeben, seinem Sohn anabole Steroide in die Nahrungsergänzungen gemischt zu haben.
Erst jetzt gibt der US-Leichtathletikverband einen Dopingfall aus der Hallensaison 1999 bekannt. Sprinterin Inger Miller, Weltmeisterin 1999 über 200 Meter, war bei der Hallen-WM im japanischen Maebashi positiv auf einen erhöhten Coffein-Wert getestet worden. Im Januar 2000 hatte sich nach einer Presseerklärung von USA Track & Field der Weltverband mit dem Fall befasst und Millers Stellungnahme als ungenügend abgewiesen. In diesem Jahr setzte sich der US-Verband mit der Sachlage auseinander. Nun wurde eine Verwarnung und die Annullierung ihres damaligen dritten WM-Platzes über 60 Meter ausgesprochen.
In einem Leichtathletik-Camp in der chinesischen Provinz Sichuan finden Dopingfahnder leistungssteigernde Mittel. Ein Verantwortlicher wird entlassen, zwei weitere erhalten eine Verwarnung. Vom tschechischen Landesverband wird die lebenslange Sperre ides Kugelstoßers Miroslav Menc bestätigt. Er war in diesem Jahr zum zweiten Mal positiv getestet worden.
November 01: Der kubanische Hochsprung-Weltrekordler Javier Sotomayor ist erneut und zwar bereits Mitte des Jahres positiv auf Nandrolon getestet worden; es soll allerdings Ungereimtheiten mit A- und B-Probe geben. Sotomayor erklärte kürzlich überraschend seinen Rücktritt, nachdem er im Sommer noch laut über eine Fortsetzung seiner Karriere nachgedacht hatte.
Der italienische 800-Meter-Läufer Andrea Longo wird von seinem Landesverband (FIDAL) für zwei Jahre gesperrt. Longo hatte vergangenen Sommer nach einem Meeting in Turin eine auf Nandrolon positive Dopingprobe abgeliefert. Die IAAF entzieht dem russischen Geher German Skyurgin rückwirkend seine Goldmedaille über 50 Kilometer von der Weltmeisterschaft 1999 in Sevilla. Er war danach positiv getestet worden und hatte eine ernsthafte Erkrankung als Grund angegeben. Der lettische Hürdensprinter Stanislavs Olijars wird vom Vorwurf des Dopings freigesprochen, weil der positive Test vom 31. Mai 2001 von einem nicht anerkannten Labor durchgeführt worden war. Randnotiz: Über 20 Athleten, die Anspruch auf ein Preisgeld von der Weltmeisterschaft in Edmonton haben, konnten bislang nicht die zur Auszahlung erforderlichen Dopingkontrollen nachweisen.
Dezember 01: Die schwedische Ex-Hürdensprinterin Ludmilla Engqvist wird wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Sie hatte kürzlich bereits vor Analysierung einer positiven Dopingprobe gestanden, in ihrer zweiten Karriere als Bobsportlerin unerlaubte Mittel zu sich genommen zu haben und geriet damit auch ins Fadenkreuz der Ermittlungsbehörden. Ihr droht möglicherweise eine Gefängnisstrafe. Die 37jährige honduranische Marathonläuferin Gina Coello Tache wird bei den 7. Centralamerikanischen Spielen in Guatemala auf Nandrolon positiv getestet, beteuert ihre Unschuld und wird später für zwei Jahre bis zum 02.12.2003 gesperrt.

Januar 2002: Auch die zweite Analyse der B-Probe von Javier Sotomayor hat nun das Ergebnis der A-Probe bestätigt. Ursprünglich gab es in dem Fall des kubanischen Hochspringers von Mitte diesen Jahres eine deutliche Abweichung. Damit droht ihm das Ende der Karriere. Sotomayor hatte allerdings ohnehin schon seinen Rücktritt bekannt gegeben.
Eine neue Doping-Meldung aus Frankreich: Sprinter Christophe Cheval wurde bei einer Trainingskontrolle im Mai 2001 um das 2000fache (!) über dem Grenzwert von Nandrolon getestet. Cheval war nach einer weiteren positiven Kontrolle von der WM in Edmonton bereits für zwei Jahre gesperrt worden. Jetzt setzt der französische Leichtathletikverband die Sperre neu bis zum 16. Januar 2004 fest.
Wegen der Einnahme von Testosteron wird der US-Leichtathletik Jake Jensen für zwei Jahre gesperrt. Der Sprinter war nach seinem dritten Platz beim Gugl-Leichtathletik-Sportfest im österreichischen Linz Mitte August 2001 positiv getestet worden.Der südafrinkanische Sprinter Adri Schoeman wird am 25.01.2002 beim Absa Series Meeting in Germiston (RSA) positiv auf das anabole Steroid Stanozolol getestet und später für zwei Jahre gesperrt.
Februar 02: Die Auseinandersetzung zwischen IAAF und dem US-Verband USATF geht weiter weiter. Gegenstand ist eine positive Anabolika-Dopingprobe eines Athleten, bei der US Track & Field den Namen des Athleten ausschweigt und auf die Statuten verweist. Der bislang unbekannte Athlet war bei den Olympischen Spielen in Sydney trotz nachgewiesenen Dopings gestartet. Während Arne Ljungqvist, Vize-Präsident der IAAF, die Möglichkeiten von Sanktionen ansprach, beruhigte IAAF- Präsident Lamine Diack, der zuerst ein Ultimatum gestellt hatte und die Umstände des Falles erfahren will, am Rande der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City: "Eine Suspendierung des Verbandes steht nicht zur Disposition." IOC-Präsident Jacques Rogge kritisierte den US-Verband hingegen scharf. Bei den italienischen Masters-Hallenmeisterschaften in Neapel werden die Sprinterin und Weitspringerin Annunziata Martone (W 45) und der Weit- und Dreispringer Corrado Minervini (M 50) positiv getestet und in der Folgezeit für zwei Jahre und vier Jahre (Minervini) gesperrt. Der Marokkaner Youssef Chatt wird binnen Wochenfrist bei Crossläufen in Maliano und Zaragoza zwei mal positiv getestet und vom eigenen Verband zwei Jahre gesperrt.
März 02: Die US-Antidopingagentur USADA teilt mit, dass die texanische Langläuferin Desiree Owen (USA) am 2. Januar bei einer Trainingskontrolle positiv auf Androstendione, ein verbotenes aanboles Steroid, getestet worden ist. Die Athletin erklärt, das positive Resultat sei auf die Einnahme eines normalen Nahrungsergänzungsmittel zurückzuführen, das die verbotene Substanz enthielt. Sie hätte nie gedacht, dass solche frei erhältlichen Mittel eine verbotene Substanz enthalten würden. "Dies war ein dummer Fehler von mir, für den ich die volle Verantwortund übernehme. Ich hoffe, daß andere Athleten davon lernen, " sagte Owen, die von der IAAF für zwei Jahre gesperrt wird. Auch die letzte Läuferin aus der ehemaligen Trainingsgruppe des umstrittenen Leichtathletik-Trainers Ma Junren ist des Dopings überführt worden. Langstrecklerin Ji Li muss nach einer positiven Trainingskontrolle vom 17. Juli 2001 wegen der Einnahme von Hormonen ebenso wie ihr aktueller Trainer Shi Fujie rund 10.000 Euro Strafe zahlen. Li wird vom nationalen Verband und der IAAF zwei Jahre gesperrt. Die enormen Leistungssteigerungen seiner Athletinnen hatte Ma ernsthaft damit zu erklären versucht, dass sich seine Athletinnen mit Schildkrötenblut und einem Pilzextrakt stärken würden. In der A-Probe des Slowaken Mikulas Konopka, die nach dessen dritten Platz (20,87 m) bei der Hallen-EM der Leichtathleten in Wien Anfang März abgenommen wurde, konnten Spuren des anabolen Steroids Stanozolol nachgewiesen werden. Ihm droht eine 2jährige Sperre. Langläuferin Shanna Malkowa (RUS) ist nach ihrem Sieg beim Reims-Marathon im Oktober 2001 positiv auf Epo getestet worden. Der französische Verband hat sie für zwei Jahre gesperrt, weshalb sie bei der WM 2003 in Paris nicht starten kann. Die IAAF wird die Sperre allerdings nicht anerkennen; zwar wurde im Urin der Sportlerin Epo nachgewiesen, der notwendige Bluttest zum Epo-Nachweis wurde jedoch unterlassen. Die IAAF sperrt den kanadischen Sprinter Kofi Yevakpor für vier Jahre; er war nach der Teilnahme am Harry Jerome Classic Leichtathletikmeeting im Juni 2001 positiv auf Stanozolol und Norandrosterone, einen Metaboliten des Nandrolon, getestet worden. Der rumänische Geher Silviu Casandra wird in Spanien bei den Gran Premio Cantanes positiv getestet und für zwei jahre gesperrt.
April 02: Der im vergangenen Juli bei den nationalen Titelkämpfen auf Testosteron positiv gestestete griechische Kugelstoßer Andreas Anastassopoulos wird von der IAAF für zwei Jahre gesperrt. Der Speerwerfer Paal Arne Fagernes (NOR) ist vom norwegischen Sport-Dachverband wegen Beschädigung des Ansehens der Sportart für drei Monate gesperrt worden. Bei einer Dopingprobe im vergangenen November war bei dem olympianeunten von Sydney Kokain nachgewiesen worden. Auf eine zweijährige Sperre des 28-Jährigen wurde nicht erkannt, weil der Gebrauch von Kokain nicht direkt mit der Sportausübung zu tun gehabt habe. Die Sperre endet am 7. April. Die litauische Diskusolympiasieger Romas Ubartas, inzwischen 41 Jahre alt, ist am 1. April bei einem Trainingslager in Arkansas (USA) positiv auf das anabole Steroid Boldenon getestet worden. A- und B-Probe sind positiv. Ihm droht eine lebenslange Sperre, nach dem er bereits wegen desselben Dopingverstoßes 1993 für vier Jahre gesperrt wurde. Die vorläufige Suspendierung wird unvermittelt Ende Juni aus unbekannten Gründen wieder aufgehoben.
Mai 02: Keine 10.000 US-Dollar Preisgeld gibt es für Violetta Kryza nach dem Pittsburgh-Marathon. Die 34jährige Polin überquert die Ziellinie zwar als schnellste Frau, wird aber nach einem positiven Dopingtest disqualifiziert und später für zwei Jahre gesperrt. Der texanische Stabhochspringer Scott Hennig (33) wird nach einem "out-of-competition"-Test der US-Anti-Doping-Agency USADA am 28.11. vergangenen Jahres der einnahme des verbotenen Mittels Dianabol überführt und für zwei Jahre gesperrt. Erst jetzt wird der tschechische Sprinter Roman Zubek für zwei Jahre gesperrt. Er war bereits bei den Prager Meisterschaften am 13.05.2000 positiv auf das Dehydroepiandrosteron getestet worden, ein Prohormon, das nach nach dem Dopingreglement des Internationalen Olympischen Komitees verboten ist. Die tschechische Leichtathletikunion hatte dem viertbesten Sprinter seines Landes zunächst noch gestattet, an Wettkämpfen teilzunehmen. Seine Sperre dauert bis zum Mai 2004. Der 20jährige Justin Gatlin, US-Sprinter aus dem Bundesstatt Tennessee, wird nach einem positiven Test bei den US-Juniorenmeisterschaften im Juni 2001 für zwei Jahre gesperrt und zwar aufgrund eines Urteils des Nordamerikanischen AAA-Sportschiedsgerichts, das, für Europa ungewöhnlich, im Rahmen einer einstündigen Telefonkonferenz ergeht. Im Urin des Athleten sind Amphetaminrückstände nachgewiesen worden. Im Juli 02 wird die Sperre von der IAAF "wegen außergewöhnlicher Umstände" wieder aufgehoben. Die genauen Gründe bleiben unklar.
Bei den polnischen Mannschaftsmeisterschaften am 25. Mai wird die Weissrussin Julia Bartsewitsch positiv auf Clenbuterol getestet. Der polnische Verband gibt das Ergebnis an den weißrussischen weiter, der aber nichts veranlasst, weil das polnische Labor nicht die entsprechende Akkreditierung für die Tests besitzt. 2004 wird die Weissrussin, die jetzt Nesterenko heißt, in Athen überraschend 100m-Olympiasiegerin.
Juni 02: Die US-Anti-Doping Agency teilt mit, dass die 23jährige Speerwerferin Emily Carlsten aus Florida bei den Penn Relays im April positiv auf Amphetamin getestet worden ist, die in einem Medikament enthalten sind, das ihr seit Jahren ärztlich verschrieben wurde. Nache einer vorläufigen Sperre wird gegen sie Anfang 2003 eine zweijährige Sperre festgesetzt.
Der 28jährige französische Hürdensprinter Moussa Sissoko wird beim Leichtathletikmeeting in Noirot (FRA) positiv auf ein Testosteronderivat getestet und für zwei Jahre gesperrt. Der 56jährige italienische Masters-Werfer Luigi Venturelli wird bei den italienischen Seniorenmeisterschaft in Fiuggi positiv getestet. Der Sarde, mehrfacher italienischer Seniorenmeister im Kugelstoßen, wird für zwei Jahre gesperrt.
Juli 02: Zwei Jahre Sperre für den russischen Hürdensprinter Jewgeni Peschonkin: Peschonkin war bei einer Trainingskontrolle durch den Leichtathletik-Weltverband IAAF am 10. Februar dieses Jahres positiv auf anabole Steroide getestet worden. Seine Bronzemedaille Anfang März bei der Hallen-EM in Wien wird ihm aberkannt. Der französische Hammerwerfer David Chaussinand, der bei den Mittelmeerspielen 2001 bereits positiv auf die Stimulanz Ephedrin getestet und verwarnt worden war, gesteht die Einnahme anaboler Steroide Der 29-Jährige verzichtet nach der positiven Trainingskontrolle durch den Leichtathletik-Weltverband IAAF auf die B-Probe und gibt seinen Rücktritt bekannt. Doping-Tests bei der britischen Stabhochspringerin Janine Whitlock und ihrem Landsmann, Diskuswerfer Perriss Wilkins (34), fallen positiv aus. Bei beiden Athleten werden Spuren des Steroids Methandienon nachgewiesen. Whitlock und Wilkins werden für zwei Jahre gesperrt. Der 5000-Meter-Europarekordler Mohammed Mourhit ist bei einer Trainingskontrolle in A-und B-Probe positiv auf Erythropoietin (Epo) getestet worden. Den Cross-Weltmeister von 2000 über die lange Distanz und WM-Dritten von 1999 in Sevilla über 5000 Meter erwartet eine zweijährige Sperre.
August 02: Kugelstoßer und Diskuswerfer Marcus Clavelle (USA), Dritter bei den U.S.Open in diesem Sommer, wird für zwei Jahre gesperrt . Ein am 8. Juni bei einem Wettkampf in Stanford (Californien) durchgeführter Test weist den Gebrauch anaboler Steroide nach.
Bei den Südamerikameisterschaften in Belem wird die 19jährige brasilianische Goldmedaillengewinnerin über 1500m Eliana Luanda Cardoso Peartree positiv auf Stanozolol getestet und später für zwei Jahre gesperrt. Der Marokkaner Brahim Boulami, Weltrekordhalter über 3000m Hindernis, wird in A- und B-Probe positiv auf Erythropoietine (EPO) getestet. Der 30jährige war vor seinem Lauf beim Golden League Sportfest in Zürich getestet worden, bei dem er den von ihm selbst gehaltenen Weltrekord verbessert hatte. Gegen ihn wird eine zweijährige Sperre verhängt; der Weltrekord wird nicht anerkannt. Boulami beteuert seine Unschuld. Anfang 2003 spricht ihn sein Landesverband zunächst frei. Die IAAF hält die Sperre aber aufrecht, die in letzter Instanz durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS im November 2003 bestätigt wird.

Zwischenruf: ATFS-Annual: 523 Leichtathletik-Dopingfälle in acht Jahren
523 Leichtathletik-Dopingfälle in den letzten 8 Jahren listen die Jahrbücher von ATFS-Annual ("Association of Track and Field Statisticians") auf, eine statistisches Jahrbuch von leichtathletik-Bestleistungen, seit mehr als 50 Jahren von einer weltweiten Vereinigung von sportbegeisterten Statistikern herausgegeben. Diese Zahl an Dopingsperren und Verwarnungen hat jetzt der Pole Pawel Jackowski durch eine Auswertung von ATFS-Annual für das IAAF-Online-Forum ermittelt. Die IAAF selbst hingegen war bisher nicht in der Lage oder bereit, die entsprechenden Zahlen zu liefern. Aber auch die ATFS-Liste gibt die Dopingfälle der letzten Jahre nach Angaben von Pawel Jackowski wohl nicht ganz exakt wieder. So teilt sie bis ca. 1997 offenbar nur Dopingfälle von Spitzenathleten mit und ist offenbar auch später nicht vollständig. Beispielsweise taucht der Fall von Mary Slaney (USA) nicht auf. Offenbar sind auch einige aufgelistete Athleten letztlich nicht schuldig gesprochen worden. Aber das "ATFS-Annual" enthält trotzdem wohl die bei weitem vollständigste Liste von Dopingfällen in der Leichtathletik. Die 523 "positiven" Tests sind in folgenden Ländern festgestellt worden:
CHN 54 - USA 47 - RUS 37 - ROM 23 - FRA 22 - NGR 20 - ITA 19 - ESP 18 - GBR 18 - UKR 18 - RSA 16 - CAN 14 - GER 14 - CZE 12 - HUN 10 - BLR 8 - GRE 8 - JAM 8 - MAR 8 - BRA 7 - BUL 7 - JPN 7 - POL 7 - AUT 5 - CUB 5 - KEN 5 - AUS 4 - BEL 4 - CYP 4 - EGY 4 - FIN 4 - LIT 4 - NOR 4 - POR 4 - ALG 3 - DEN 3 - ISR 3 - KZK 3 - MEX 3 - SUI 3 - YUG 3 - CRO 2 - EST 2 - IND 2 - IRL 2 - NED 2 - NZL 2 - PUR 2 - SAU 2 - SLE 2 - THA 2 - TUN 2. Je einen Dopingfall gab es lt ATFS Annual in ALB, AMS, ARG, BHR, CIV, CMR, CRC, DOM, ECU, ETH, HKG, ISL, KOR, LAT, LBR, LES, LUX, MOL, PER, SLO, SOM, SRI, SVK, SWE, SYR, TAN, TRI, TUR, UAE, VEN und ZAM.
September 02: Der marokkanische 400m-Hürdenläufer Mustapha Sdad wird jetzt nach zwei positiven Dopingtests am 27.03. und 06.04.2002 von der IAAF für drei Jahre gesperrt. Die brasilianischen Leichtathleten Ramiro Nogueira Filho und Luciene Soares de Deus werden nach einem 13-Meilen-Lauf im nordostbrasilianischen Vitoria am 1. September erwischt. Bei dem 25jährigen Nogueira Filho wird Blutdoping mit EPO festgestellt, bestätigt ein Sprecher des Leichtathletikverbandes CBAt. Soares de Deus wird positiv auf Nadrolon getestet. Beide werden bis zum Oktober 2004 gesperrt. Die Langstrecklerin Luciene Soares wird auf Norandrosteron positiv getestet. "Wenn die positiv getestet wurden, dann haben sie auch etwas genommen. Nun müssen wir mit einer zweijährigen Sperre rechnen. Natürlich bin ich enttäuscht, aber Doping ist leider bei uns und weltweit gang und gäbe", meint Trainer Carlos Cavalheiro, der seine Athleten künftig eine Erklärung unterschreiben lassen will, die ihn von jeder Verantwortung entbindet, denn: "Ich bin gegen Doping". Mohammed Boulaghzalate, Gewinner des 10km-Eliterennens im französischen Annecy am 29.09.02, wird positiv getestet und für zwei Jahre gesperrt.
Oktober 02: Bei den 14. Asienspielen im südkoreanischen Busane steht die indische Goldmedaillengewinnerin über 1500 m und 5000m-Dritte Sunita Rani unter Doping-Verdacht. Nach einem Test wurden bei der 22-jährigen Läuferin Spuren der Muskel aufbauenden Substanz Nandrolon entdeckt. Rani hat den Vorwurf der Einnahme verbotener Substanzen zurückgewiesen. Die in Schweden lebende Kenianerin Janet Ongera, die viele Langläufe in ihrer Wahlheimat u.a. den berühmten Tjemilen-Frauenlauf, gewonnen hat, wird am 21.10. beim Halbmarathon im französischen Reims positiv auf Norandrosteron getestet und für zwei Jahre gesperrt. Die rumänische Langstrecklerin Alina Gherasim. geb. Tecuta (31) wird beim Amsterdam-Marathon, wo sie Platz 5 belegt, positiv auf anabole Steroide gestestet und daraufhin für zwei Jahre gesperrt.

Januar 03: Die 1984 geborene Mittelstrecklerin Heidi Riordan (AUS) wird wegen eines am 4.3.2001 beim IAAF Grandprix II in Melbourne begangenen Dopingvergehens für zwei Jahre gesperrt. Mit Olivera Jevtic hat die internationale Leichtathletik-Szene ihren nächsten Dopingfall. Wegen Ephedrin-Missbrauchs ist der 25-Jährigen Läuferin aus Jugoslawien Platz drei und das damit verbundene Preisgeld beim New York Marathon 2002 aberkannt worden. Das gaben die Veranstalter jetzt bekannt, nachdem in der Probe der Jugoslawin das stimulierend wirkende Mittel nachgewiesen werden konnte. Der brasilianische Langläufer Luiz Carlos Saints Branches wird am 19. Januar beim Marathon in Hamilton auf den Bermudas positiv auf Nandrolon getestet und im Juli durch das oberste brasilianische Sportgericht bis März 2005 gesperrt.
Februar 03: Der britische Diskuswerfer Perris Wilkins (35) wird durch die unabhängige Disziplinarkommission des britischen Leichtathletverbandes auf Lebenszeit gesperrt. Grund ist nach Mitteilung des Verbandes eine zweite positive Dopingprobe (Testosteron), die bereits am 28. April 2002 genommen wurde. Im vergangenen Juli war der britische Athlet schon mit einer 2jährigen Sperre belegt worden, die auf einer Trainingskontrolle am 21. Mai 2002 beruht. US-Sprinter Andrew Eggerth wird beim Hallensportfest in Saskatoon, Canada, am 9. Februar 2003 positiv auf 19-Norandrosteron und Testosteron-Epitestosteron getestet und umgehend vorläufig gesperrt; er akzeptiert die Sperre. US-Hürdensprinterin Damu Cherry wird am 18. Februar bei einer Trainingskontrolle in Gainesville/Florida positiv auf das anabole Steroid Norandrosteron getestet. Im November wird sie wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Cherry wird bei den US-Meisterschaften im Juni in Stanford/Kalifornien Fünfte über 100 m Hürden . Ihre nationale und internationale Wettkampfsperre gilt bis zum 24. November 2005. Alle Resultate der früheren US-Hallenrekordhalterin nach dem 18. Februar 2003 werden für ungültig erklärt.
März 03: Die irische Mittelstreckenläuferin Geraldine Hendricken steht unter Dopingverdacht. Ein Test außerhalb des Wettkampfgeschehens bringt Mitte Februar ein positives Ergebnis auf Nandrolon. 2002 hatte sich die 32-jährige über 1.500 Meter von 4:14,85 Minuten auf eine neue persönliche Bestzeit von 4:02,58 Minuten (!) gesteigert. Sie wird vom irischen Verband suspendiert. Die Suspendierung bleibt aufrecht erhalten, nachdem in Nahrungsergänzungsmitteln, die die Athletin genommen hat, nicht deklarierte, verbotene Substanzen gefunden werden. Florence Ekpo-Umoh (25), 400-Meter-Läuferin, ist vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) wegen des Verdachts eines Dopingverstoßes suspendiert worden. Die Analyse einer am 24. Januar 2003 bei einem Wettkampf in Germiston (Südafrika) entnommenen Urinprobe der Athletin ergab in A- und B-Probe das Vorhandensein der verbotenen Substanz Stanozolol.
Die russische Langläuferin Ksenia Kudrevatykh wird innerhalb von knapp zwei Wochen zwei Mal bei den nationalen Straßenlaufmeisterschaften in Adler und den Nationalen Crosslaufmeisterschaften in Kislovodsk positiv getestet und für zwei Jahre gesperrt. Die griechische Langstreckenläuferin Maria Tsirba, wird nach ihrem Landesrekord als 8. im 3000m-Finale der Hallen-WM positiv getestet und später durch den griechischen Leichtathletikverband SEGAS für ein Jahr gesperrt. Im August verlängert die IAAF die Sperre auf die übliche Dauer von 2 Jahren.
April 03: Die 31jährige Französin Nathalie Chabran, Bronzemedaillengewinnerin der letzten Crosslaufmeisterschaft ihres Landes, wird vom Disziplinarausschuss des französischen Leichtathletikverbandes für 3 Jahre gesperrt. Sie wurde gleich auf ein ganzes Sortiment von Dopingstoffen positiv getestet, nämlich Corticosteroide, Aufputschmittel Heptaminol und Betablocker Atenolol. Vor drei Jahren war sie bereits einmal verwarnt worden.
Mai 03: Die südafrikanische Langstreckläuferin Elena Meyer wird wegen Koffeindopings vom eigenen Verband gesperrt. Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) suspendiert die griechische Läuferin Maria Tsirba nach einem positiven Doping-Test bei den Hallen- Weltmeisterschaften im März in Birmingham. Die 24-jährige war nach Platz 8 über 3000m in der Landesrekordzeit von 8:52,21 Minuten positiv auf EPO (Erythropoietin) und Ephedrin in Blut und Urin getestet worden.
Die argentinischeMittlstrecklerin Valeria Lorena Rodriguez wird nach ihrem 1500m-Start beim 19. Grandprix Meeting im brasilianischen Belem am 4. Mai positiv auf Nortestosteron gestetet und für zwei Jahre gesperrt.
IAAF-Präsident Lamine Diack teilt mit, dass fünf Teilnehmer der Crosscountry-WM in Lausanne positiv auf EPO getestet wurden. Neben Marokkos Crossläufer Asmae Leghzaoui ist 5000-m-Europameister Alberto García einer von ihnen. Er wird positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet. Dies erklärt der 32 Jahre alte Spanier am 18. Mai in einer Erklärung selbst, nachdem der spanische Leichtathletik-Verband ihn von dem positiven Testergebnis informiert hatte. García zeigt sich geschockt, beteuert aber seine Unschuld. 24 Stunden vor dem positiven Test sei er negativ auf dieselbe Substanz getestet worden. Die Untersuchungsmethoden seien nicht zuverlässig. "Ich bin wehrlos und ein Opfer des Systems", sagt das spanische Leichtathletik-Idol, der später bis zum Juni 2005 gesperrt wird.
In China, Austragungsort der Olympischen Spiele 2008, sind im Jahr 2002 insgesamt 10 Leichtathleten positiv auf verbotene Dopingsubstanzen getestet worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am 20. Mai mitteilt. Unter den Gedopten befinden sich neben Lin Lengmei auch Liu Huyuan, einer der besten chinesischen Langstreckler, und Lin Na, die im letzten Jahr bei den Nationalen Chinesischen Meisterschaften die Titel über 800 Meter und 1.500 Meter gewann. Alle drei mit jeweils mit einer zweijährigen Sperre belegt. Das Schicksal der restlichen bleibt einstweilen unklar.
Die ukrainische Mehrkämpferin Lyudmyla Blonska wird am 8. Juni bei einer Trainingskontrolle in Arles (Frankreich) positiv getestet - mit weitreichenden Folgen. Nachträglich wird das Mehrkampf-Nationalteam der Ukraine, das Anfang Juli beim Europacup der Mehrkämpfer in Bressanone (FRA) gestartet war, aus der Super League die die First League relegiert; denn nachdem das Ergebnis von Blonska, die den Siebenkampf der Frauen gewonnen hatte, nicht zählt und keine vierte Starterin aus der Ukraine beim Europacup gestartet war, werden für die Ukraine nurmehr zwei Mehrkämpferinnen gewertet. Das reicht nicht für eine Teamwertung.
Der brasilianische Langstreckenläufer Daniel Lopes Blacksmith wird am 25. Mai beim 10km-Rennen in Saints positiv auf Methyltestosteron getestet und suspendiert. Bei einem Test der rumänischen Langstreckenläuferin Diana-Cristina Panait (*1976) anlässlich der "Tour du Pays de Caux" in Frankreich wird Stanozolol gefunden. Die Athletin wird später für zwei Jahre gesperrt.
Juni 03: Die brasilianische Marathonläuferin Maria Salete Scheider Herold wird am Monatsersten beim Porto-Alegre-Marathon positiv auf Nandrolon getestet. Die B-Probe steht zunächst noch aus. Ein zweiter Test der Blutprobe von der kenianischen Langläuferin Pamela Chepchumba bestätigt das erste Testergebnis anlässlich der Cross-WM in Lausanne auf Spuren von EPO. Sie wird für zwei Jahre von ihrem Verband gesperrt. Der im Frühjahr vorläufig suspendierte US-Athlet Andy Eggerth wird für zwei Jahre gesperrt, die er akzeptiert.
Bei einem Dopingtest während der US-Meisterschaften am 21. Juni 2003 im kalifornischen Stanford wird Kugelstoßer Kevin Toth (USA) positiv auf das Designersteroid Tetrahydrogestrinon (THG) und die ebenfalls verbotene Substanz Modafinil getestet worden. Bei einem weiteren Test am 27. Juli 2003 wird nochmals THG nachgewiesen. Anschließend kündigt er an, seine Leichtathletik-Karriere beenden, aber weiter für seine Unschuld kämpfen zu wollen. Im Mai 2004 wird er von der US-Antidoping-Agentur USADA für zwei Jahre gesperrt und akzeptiert die Sperre. Seine 2003 bei den US-Meisterschaften in Stanford und der WM in Paris erzielten Leistungen werden annulliert. Der 36jährige selbst hat das Kapitel Leichtathletik, abgehakt. Im Februar 2004 erklärt er seinen Rücktritt vom Leistungssport. Bemerkenswert offen sagt er damals: „Ich habe nur für das Geld trainiert, nicht für den Ruhm. Mein Leben ist nicht für den Olympischen Traum, sondern meine Familie und einen normalen Job von Neun bis Fünf bestimmt.“
Auch die Hammerwerfer John McEwen und Melissa Price werden bei den US-Meisterschaften der Einnahme des Designersteroids THG überführt und im April 2004 für zwei Jahre gesperrt. In beiden Fällen kommt das dreiköpfige Schiedsgericht der USADA zum Ergebnis, dass "ein derart wirkungsvolles anaboles Steroids nur dem Zweck einer nach den Dopingregeln des Weltverbandes IAAF verbotenen Leistungssteigerung" gedient haben könne.
Die Weißrussin Janina Koroltschik wird beim DLV-Meeting am 15. Juni in Dortmund positiv auf das Kälbermastmittel Clenbuterol getestet. Im Dortmunder Wettkampf belegt die 27-Jährige mit schwachen 18,24m nur den vierten Platz. Danach taucht sie ab und nimmt auch an den Weltmeisterschaften in Paris nicht teil. Im November wird die Kugelstoß-Olympiasiegerin wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Dasselbe geschieht auch mit dem 18jährigen US-Stabhochspringer Chase Shealy , der bei dennationalen Junioren-Titelkämpfen getsetet wird. Er hat ein verschriebenes Medikament eingenommen, das Amphetamin enthielt, teilt die US-Antidoping-Agentur mit. Shealy, der bis Juni 2005 gesperrt wird, verliert auch seine Silbermedaille. Die Dopingregeln untersagen die Einnahme von Amphetaminen während der Wettkämpfe, aber nicht zu anderen Zeiten.
Juli 03: Zwei US-Junioren sind bei den Landesmeisterschaften in Palo Alto, Californien, positiv getestet worden und werden wegen Dopings vorläufig gesperrt: Der 18jährige Stabhochspringer Chase Shealy ist positiv auf Amphetamin getestet, die ebenfalls 18jährige Speerwerferin Rachel Walker positiv auf Methylphenidat, auch bekannt unter dem Arzneinamen Ritalin. Beide akzeptieren die vorläufige und im Dezember eine 2jährige Sperre. Weitspringerin Maurren Maggi (Brasilien) wird vom Internationalen Leichtathletik-Verband IAAF wegen Doping-Verdachts vorläufig gesperrt, nachdem sie einem Wettbewerb im Juni in Sao Paulo positiv auf anabole Steroide getestet wurde. Die Sperre erfolgt nur einen Tag vor Beginn der Panamerikanischen Spiele in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik, wo Maggi ihre Titel im Weit- und Dreisprung von Winnipeg 1999 verteidigen wollte.
Der österreichische Hürdensprinter Elmar Lichtenegger wird bei einer Trainingskontrolle am 6. Juli in seiner Heimat Kärnten positiv auf das anabole Steroid Nandrolon getestet. "Mich trifft keine Schuld", sagt Lichtenegger, der auch Parlamentsabgeordneter der rechtspopulistischen FPÖ ist, zur positiven A-Probe, die am Eröffnungstag der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Paris bekannt wird. Später wird das A-Probenergebnis durch die B-Analyse bestätigt. Lichtenegger führt das positive Ergebnis auf die Einnahme eines verunreinigten Nahrungsergänzungsmittels zurück. Vom internationalen Sportgerichtshof CAS (Court of Arbitration for Sport) wird er im Sommer 2004 wegen Dopings für 15 Monate gesperrt worden. Der Beginn der Sperre für Lichtenegger wurde rückwirkend auf den 11. August 2003 festgelegt. Er ist somit für die Hallensaison 2005 wieder startberechtigt. Der österreichische Leichtathletik-Verband (ÖLV) hatte eine nur sechsmonatige Suspendierung gefordert, der Weltverband IAAF zwei Jahre.
August 03: Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) bestätigt eine Verlängerung der Dopingsperre für Kameruns Sprinterin Myriam Mani . Die 26-Jährige, mit Bestzeiten von 10,98 und 22,41 Sekunden notiert, hatte nach Angaben des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF ihre Suspendierung ignoriert und im Mai des Jahres an Wettkämpfen teilgenommen. Entsprechend der IAAF-Regel 53.3 verlängert sich damit die Sperre, was vom CAS bestätigt wurde. Damit verlängert sich die Wettkampfsperre bis 2005, so dass Myriam Mani auch nicht an den Olympischen Spielen in Athen teilnehmen kann. Die Panamerikanischen Spiele in Santo Domingo werden von einem Dopingfall überschattet. 800-m-Siegerin Letitia Vriesde (Surinam) ist des Coffein-Dopings überführt worden. Der 38-Jährigen wurde die gewonnene Goldmedaille aberkannt. Sie muss mit einer Sperre bis zu zwei Jahren rechnen. "Sie hätte fünf Gallonen Kaffee trinken müssen, um den Coffein-Level zu erreichen, der bei ihr festgestellt worden ist", sagte Mario Vasquez Rana, der Präsident der panamerikanischen Sport-Organisation. Nach Angaben des Mexikaners hat die Athletin den Coffein-Missbrauch eingeräumt. Letitia Vriesde, die in den Niederlanden lebt, ist die erfolgreichste Leichtathletin Surinams.Der US-Amerikaner Mickey Grimes, Sieger des 100-m-Laufs der Panamerikanischen Spiele in Santo Domingo, ist nur sechs Tage nach seinem Erfolg des Dopings überführt und disqualifiziert worden.
In der österreichischen Leichtathletik gibt es drei weitere Doping-Fälle. Wie der Landesverband Österreichische Leichtathletikverband ÖLV bestätigt, sind bei Doping-Kontrollen der Kugelstoßer Andreas Vlasny (Anabolika) und der Zehnkämpfer Christian Schäflinger (Norandrolon) positiv getestet worden. Die 18jährige österreichische Bergläuferin Friedrike Heinzle hat, wie festgestellt wird, während einer verletzungsbedingten Pause etwas Haschisch konsumiertt. Alle verzichten auf B-Probe und Anhörung und werden im Herbst jeweils für zwei Jahre gesperrt. Friederike Heinzle will ohnehin den Leistungssport beenden.
1500-m-Läufer Bernard Lagat (Kenia) wird zunächst positiv auf das Blutdopingmittel Erythropoietin (EPO) getestet. Unmittelbar vor Beginn der WM in Paris wird das Testergebnis Lagat, der bei den Olympischen Spielen in Sydney die Bronzemedaille gewonnen hatte, und der Teamleitung Kenias mitgeteilt. Offiziell tritt Lagat bei den Weltmeisterschaften über 1500 m "aus gesundheitlichen Gründen" und "wegen eines Magenleidens" nicht an. Der Kenianer, der seine völlige Unschuld beteuert und keine Erklärung für das Testergebnis hat, wird durch eine negative B-Probe entlastet.
Bei den 9. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Paris wird Sprint-Königin Kelli White (USA) nach ihrem 100-m-Sieg positiv auf das Stimulanzmittel Modafinil getestet. Der psycho-stimulierende, amfetamin-ähnliche Wirkstoff Modafinil gilt als Partydroge gegen Ermüdung und Schläfrigkeit.Der 26-jährigen Sprinterin droht die Aberkennung ihrer WM-Titel über 100m und 200m und eine öffentliche Verwarnung. (Dazu in englisch: Background)
Auch bei US-Hürdensprinter Chris Phillips werden in Paris Spuren desselben verbotenen Stimulanzmittels Modafinil gefunden. Dem Amerikaner, WM-Fünfter über 110 m Hürden, droht damit ebenfalls die WM-Disqualifikation und eine öffentliche Verwarnung. Bei den Weltmeisterschaften wird auch der Franzose Fouad Chouki in der A- und B-Probe positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet. Im Oktober wird der 1500-m-Läufer von seinem Landesverband für zwei Jahre gesperrt. Später wird die Sperre auf 18 Monate zzgl 6 Monate zur Bewährung reduziert, so dass der Athlet im februar 2005 wieder an Wettkämpfen teilnehmen kann. Gegenüber der französischen Sportzeitung L'Equipe äußert Chouki Verschwörungsideen gegen ihn: "Als ich auf einem kleinen Wagen aus dem Stadion zur Ambulanz gefahren wurde, hat mir eine Krankenschwester eine Injektion verabreicht." Chouki war nach dem Lauf wegen Magenbeschwerden aus dem Stade de France getragen worden. Er wurde bei dem WM-Finale Achter.
September 03: Die beiden griechischen Leichtathleten Maria Tsirba und Stamatis Papantoniou werden wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Dies erklärte der griechische Leichtathletik-Verband (SEGAS).
Die 24 Jahre alte 3000-m-Läuferin Tsirba wurde während der Hallen-Europameisterschaft im März positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet. Über die bei dem 19-jährigen Hammerwerfer Papantoniou festgestellte Dopingsubstanz wird zunächst nichts bekannt.
Oktober 03: Der deutsche M60-Hamnmerwerfer Eberhard Kliesch wird nach positiver A- und die B-Analyse einer am 2. August bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft II in Schweinfurt genommenen Urinprobe wegen Doping mit Methandienon gesperrt. Kliesch wurde 2002 M60-Hammerwurf-Europameister in Potsdam. 2001 und 2002 wurde er jeweils deutscher M60-Hammerwurfmeister. In diesem Jahr belegte der Brandenburger mit 57,18m Platz zwei. Kliesch hält auch die nationalen M60-Rekorde im 6,25kg-Hammerwerfen (51,46m) und 5kg-Hammerwerfen (60,38m).
Noch ist die Dimension nicht absehbar, doch es ist ein riesiger Skandal. Dutzende von Spitzen-Leichtathleten der USA wurden während der Saison positiv auf das neue Designer-Steroidhormon Tetrahydrogestrinone (THG) getestet. Darüber informiert am 17. Oktober die nationale Anti-Doping-Agentur des Landes (USADA). Gesprochen wird weltweit von Doping der „übelsten Sorte“. Die Namen der betroffenen Sportler werden zuerst nicht genannt. Das geschehe frühestens im Dezember nach der Untersuchung der B- Proben, heißt es. Aber 40 US-Spitzen-Athleten werden zu einer gerichtlichen Anhörung vorgeladen. In den Tagen nach dem 17. Oktober sickern erste Namen durch. Der Generalsekretär des US-Leichtathletikverbandes Craig Masback spricht in einer Telefonkonferenz von "vier Athleten", die nach den US-Meisterschaften im Juni in Stanford positiv getestet worden sind. Drei der Sportler hätten später auch an der WM teilgenommen, keiner jedoch eine Medaille gewonnen, informiert er weiter, ohne dabei Namen zu nennen. Die finden sich dann in der Presse: US-Kugelstoßer Kevin Toth, Mittelstrecklerin Regina Jacobs, Hammerwerfer John McEwen und Viertelmeiler Calvin Harrison.
Sechs Tage nach der Aufdeckung des THG-Dopingfalls in den USA schwappt der Skandal mit dem neuen Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon auch nach Europa. Wie die britische Zeitung „Guardian“ berichtet, ist in einer Trainingskontrolle von Europameister Dwain Chambers THG entdeckt worden. Die Urinprobe ist am 1. August, also noch vor der Weltmeisterschaft während eines Trainingslagers in Saarbrücken entnommen worden. Er wird im Februar 2004 für zwei Jahre gesperrt.
Kurz danach wird bekannt: Weitere US-Athleten sind im Zusammenhang mit Hunderten von THG-initiierten Nachuntersuchungen auf den psycho-stimulierenden Wirkstoff Modafinil positiv getestet worden. Das berichtet am letzten Oktoberwochenende die «Los Angeles Times» und schreibt von mindestens zehn positiv getesteten Athleten. .
Außer John Harrison und Hürdensprinter Chris Phillips, der wie Kelli White bei der Leichtathletik-WM im August in Paris auf Modafinil positiv getestet worden ist, haben laut «Los Angeles Times» mindestens acht weitere US-Athleten mit Modafinil betrogen. Darunter sind die aktuellen Vize-Weltmeister Chryste Gaines, 1996 Olympiasiegerin über 4x100m, Sandra Glover sowie US-Meister Eric Thomas (ebenfalls 400m Hürden), die positiv auf die Stimulanz Modafinil getestet sind. Auffällig ist, dass sowohl Calvin Harrison, Chris Phillips als auch Kelli White und THG-Doper Dwain Chambers (Großbritannien) mit dem ehemaligen ukrainischen Trainer Remi Korchemny zusammen gearbeitet haben. Alle sollen Kunden der Firma Bay Area Laboratory Cooperative (BALCO) mit dem Geschäftsführer Victor Conte sein. Das Unternehmen wird verdächtigt, THG entwickelt zu haben und steht im Zentrum von Untersuchungen durch die US-Justiz .
Experten vermuten jetzt, dass die Athleten das Stimulanzium Modafinil genommen haben könnten, um die Einnahme von Tetrahydrogestrinon (THG) zu verschleiern. Bei keinem der Modafinil-Dopern konnte allerdings bislang THG nachgewiesen werden.
November 03: Wie erwartet ist auch die B-Probe von UK-Sprinter Dwain Chambers THG-positiv. Ihm droht eine zweijährige Sperre. Nach den Richtlinien der British Olympic Association bezüglich Dopings wird Chambers außerdem mit einer lebenslangen Sperre für Olympische Spiele belegt. Zudem droht der britischen 4x100-m-Staffel die Aberkennung des im August in Paris gewonnenen WM-Silbers. Auch die B-Proben der vier, bei den US-Meisterschaften auf THG positiv getesteten Athleten sind positiv. US-Kugelstoßer Kevin Toth, Mittelstrecklerin Regina Jacobs, Hammerwerfer John McEwen und 400m-Läufer Calvin Harrison haben noch das Recht auf eine Anhörung, bevor eine Sperre in Kraft tritt. Regina Jacobs wird im Sommer 04 mit einer vierjährigen Dopingsperre belegt. In einer Erklärung der Nationalen Anti-Doping Agentur heißt es, dass die 40-Jährige das Strafmaß akzeptiert.
Bei der von der IAAF in Auftrag gegebenen erneuten Untersuchung der Dopingproben der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Paris werden zwei Fälle von THG-Doping festgestellt. Einer der beiden Fälle soll US-Kugelstoßer Kevin Toth sein, der in Paris in seiner Disziplin Platz 4 belegt und bei dem bereits bei den US-Trials im Juni THG gefunden worden war. Der zweite Fall ist Dwaine Chambers, der ebenfalls bereits positiv auf THG getestet worden war.
Ein Strafgericht in der französischen Stadt Senlis verurteilt am 19.11.03 den französischen 3000m-Hindernisläufer Stéphane Desaulty wegen Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe von 4 Monaten zur Bewährung und einem symbolischen Schadensersatz von 1 Euro. Der 31jährige hatte im Frühsommer Rezepte gefälscht, um an das Dopingmittel EPO zu gelangen. Er wollte sich mittels EPO-Doping zur WM im eigenen Land spritzen. Vor dem Krankenhaus von Creil war er im Juni festgenommen worden, als ihm gerade 34 EPO-Spritzen ausgehändigt worden waren. Desaulty war vor Gericht geständig. Die strafrechtliche Bewährungszeit beträgt fünf Jahre. Der Läufer ist vom französischen Leichtathletikverband gesperrt.
Dezember 03: Gleich sechs Modafinil-Dopingfälle, darunter Sprint-Weltmeisterin Kelli White, bestätigt das Nationale Olympische Komitee der USA (USOC) in seinem Jahresabschlussbericht 2003. Neben White nennt das USOC Sprinterin Chryste Gaines, die Hürdenläufer Sandra Glover, Chris Phillips und Eric Thomas sowie Hammerwerfer John McEwen. McEwen war im Herbst neben dem Stimulanz Modafinil außerdem das Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon (THG) nachgewiesen worden.

Januar 2004: Der französische 1500-m-Weltklasseläufer Fouad Chouki scheitert mit seiner Klage gegen seine Dopingsperre vor einem Straßburger Verwaltungsgericht, weil die Argumente von Choukis Anwälten , so das Gericht, keine Aufhebung des sportgerichtlichen Urteils rechtfertigen, durch das der Athlet im November 2003 zu einer 18monatigen Sperre plus 6 Monate auf Bewährung verurteilt worden war.
Die brasilianische Weitspringer Maurren Higa Maggi wird hingegen vom brasilianischen Sportgericht STJD auf nationaler Ebene freigesprochen. Die 27jährige war vergangenen Oktober vom Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden, nachdem sie am 14. Juni 2003 in Sao Paulo positiv auf das anabole Steroid Clostebol getestet worden war. Sie hatte sich stets für unschuldig erklärt und den positiven Befund darauf zurückgeführt, dass sie nach einer Rasur eine Heil- und Vernarbungscreme benutzt habe, die im Kontakt mit dem Körper die Anabolika produziert habe. Die IAAF akzeptiert den Freispruch nicht, bestätigt vielmehr am 11. März die Sperre der Leichtathletin.
Februar 2004: Nach Informationen des britischen “Observer“ sind auch mindestens zwei griechische Leichtathleten in den THG-Skandal verwickelt. Das soll ein Schreiben von Balco-Besitzer Victor Conte an einen griechischen Kollegen belegen, in dem es um die Begleichung von Balco-Dienstleistungen geht. Bei den Athleten handele es sich um die Weltklasse-Sprinter Konstantinos Kenteris, der 2004 wie schon im vergangenen Jahr alle Hallenstarts abgesagt hat, und Ekatherina Thanou.
Der griechische Stabhochspringer Stavros Kouroupakis wird bei den Mitte Februar 2004 ausgetragenen nationalen Hallen-Meisterschaften auf Clenbuterol positiv getestet. Der Stabhochsprungtitel wird ihm aberkannt, und er wird für zwei Jahre gesperrt.
Beim Hallen-Meeting in Athen am 22. Februar werden die russische Hürdensprinterin Natalya Shekhodanova und der Bronzemedaillengewinner der EM 2002 über 400m, der Rumäne Ioan Vieru, positiv auf das Steroid Stanozolol getestet. Nach dem Bekannt werden seiner positiven Dopingprobe schließen die Veranstalter der Hallen-WM in Budapest den Rumänen von den Titelkämpfen aus. Der 400-m-Läufer, der sich im Vorlauf noch für das Semifinale qualifizieren konnte, wird aus dem Halbfinallauf gestrichen.
März 2004: Kugelstoß-Hallenweltmeisterin Wita Pawlisch wird wegen eines Dopingvergehens ihr Anfang März in Budapest bei der Hallen-WM gewonnene Titel aberkannt, und sie wird lebenslang gesperrt. A- und B-Probe enthalten anabole Steroide. Damit verliert die Ukrainerin neben dem Gold auch ihre Startlizenz auf Lebenszeit. Pawlisch, 1994 und 1998 Europameisterin, war bereits 1999 als Hallen-Weltmeisterin des Dopings überführt worden. Nach einer zweijährigen Sperre hatte die Wiederholungstäterin 2001 ihr Comeback gegeben und WM-Bronze gewonnen. Freuen darf sich Nadine Kleinert (Magdeburg). Durch die Disqualifikation Pawlischs erhält sie nachträglich Kugelstoß-Bronze. Bei ihrem Sieg über 200 Meter bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Budapest ist auch die Russin Anastasija Kapatschinskaja mit dem anabolen Steroid Stanozolol gedopt. Die 25-Jährige wird für zwei Jahre gesperrt. Als Konsequenz muss die Russin ihre Goldmedaille abgeben. Neue Weltmeisterin wird die Weißrussin Natalja Safronnikowa, Silber geht an die Russin Swetlana Gontscharenko und Bronze an die Österreicherin Karin Mayr.
Der 64jährige ukrainische Seniorenleichtathlet Ivan Faychak wird am letzten Tag der ersten Hallen-WM der Senioren in Sindelfingen positiv getestet und später für zwei Jahre gesperrt.
Juni 2004: Der unter Dopingverdacht stehende US-Sprinter Tim Montgomery wird offiziell von der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur Usada angeklagt. Damit droht dem 29-jährigen Weltrekordhalter über 100 Meter der Ausschluss von den Olympischen Spielen in Athen; er könnte sogar lebenslang gesperrt werden. Laut Usada hat Montgomery seit 2000, dem Jahr der Olympischen Sommerspiele in Sydney, fünf verschiedene anabole Steroide und zusätzlich Wachstumshormone sowie das Blutdopingmittel Erythropoietin zu sich genommen haben; allesamt im Sport unzulässige Substanzen. Die Informationen hat die Usada aus Unterlagen der kalifornischen Bay Area Laboratory Co-Operative (Balco) erhalten. Montgomery selbst bestreitet nach wie vor die Einnahme unerlaubter Substanzen.
Auch US-Leichtathlet Calvin Harrison wird von der USADA schriftlich darüber informiert, dass er unter Dopingverdacht steht und ihm der Ausschluss von den Olympischen Spielen 2004 in Athen (Griechenland) droht. Die Ermittlungen der USADA gegen den heute 30-Jährigen stehen im Zusammenhang mit dem Dopingskandal um das BALCO-Labor (Bay Area Laboratory Co-operative) im nordkalifornischen Burlingame. Neben Calvin Harrison, Olympiasieger mit der 400-Meter-Staffel der USA vor vier Jahren, haben noch sechs weitere Athleten, unter ihnen auch dessen Zwillingsbruder Alvin Harrison, Briefe der USADA bekommen, in denen ihnen der Dopingverdacht mitgeteilt wird.Der Verdacht eines Dopingverstoßes ergibt sich nicht aus positiven Dopingproben, sondern stützt sich auf Zeugenaussagen und beschlagnahmte BALCO-Unterlagen. Die betroffenen Sportler können sich binnen zehn Tagen zu den Vorwürfen zu äußern.
Zwei italienische Leichtathleten sind des Dopings überführt worden. Der Hammerwerfer Loris Paoluzzi und Diskuswerfer Danilo Liorni sind bei Kontrollen positiv auf Norandrosterone getestet worden. Paoluzzi war bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney Sechster.
Nun ist es amtlich: Jerome Young, amtierender 400-m-Weltmeister, wird vom Internationalen Sportgerichtshof CAS offiziell zum Dopingsünder erklärt. Demnach hätte der US-Amerikaner an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wegen eines Dopingvergehens im Jahr zuvor nicht teilnehmen dürfen. Young und damit auch Superstar Michael Johnson droht nun die Aberkennung der in Australien gewonnenen Staffel-Goldmedaillen. In der zunächst auf seiner Internet-Homepage veröffentlichten Entscheidung erklärte der CAS: "Das Schiedsgericht stellt fest, dass Herr Young am 26. Juni 1999 ein Dopingvergehen begangen hat." Vorausgegangen war dem Urteil 14 Tage zuvor eine Anhörung in London, an der Verantwortliche des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, des US-Verbandes USATF und Jerome Young teilgenommen hatten. Young nannte die CAS-Entscheidung "grundlegend unfair" und blieb bei seiner Unschuldsbehauptung: "Ich habe seit 1999 immer wieder gesagt, dass ich nie eine verbotene Substanz eingenommen habe."


Ich habe mich entschlossen, ab sofort die Liste zeitlich umzustellen und die Fälle künftig ausschließlich nach ihrem Bekanntwerden aufzulisten. Ich bitte um Verständnis.

Juli 2004: Das US-amerikanische Olympische Komitee (USOC) teilt mit, dass der in Albuquerque lebende Marathonläufer Eddy Hellebuyck am 30. Januar bei einer Trainingskontrolle positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet. Eine Woche später belegte der geborene Belgier Rang acht bei der US-Olympiaauscheidung über die 42,195-km-Distanz. Der 43jährige Hellebuyck, der bei der US-Anti-Doping-Agentur Usada Berufung eingelegt hat, steht vor einer Zwei-Jahres-Sperre.
Mit Torri Edwards ist die nächste US-Sprinterin Doping-positiv getestet. Edwards wird infolge einer Trainingskontrolle am 24. April auf der Karibikinsel Martinique in A- und B-Probe der Einnahme der verbotenen Stimulans Nikethamid überführt. Die Substanz fällt unter die Klasse I.A (stimulants) der IOC Verbotsliste. Edwards will sie unabsichtlich über ein Ernährungsergänzungsmittel zu sich genommen haben.
Auf einer Pressekonferenz erläutert sie, dass sie sich bei dem Wettkampf nicht wohl gefühlt und ihr Physiotherapeut ihr deshalb zwischen zwei Rennen - angeblich nichts ahnend - zwei Traubenzucker-Tabletten gegeben habe, in denen die verbotene Substanz enthalten war. Die verunreinigten Pillen, die als "Coramine Glucose" nur in Frankreich und französischen Provinzen sowie in Vietnam zu bekommen seien, hätten sie in einem Touristenshop nahe ihres Hotels gekauft. Die Teilnahme an den Olympischen Spiele hatte für die 27-Jährige noch wenige Tage vor dem Bekanntwerden durch den zweiten Platz über 100 Meter bei den US Trials festgestanden. Nach dem positiven Doping-Befund von Kelli White war die WM-Zweite von Paris noch unverhofft Sprint-Weltmeisterin geworden. Auch über 200 Meter rutschte Edwards durch die nachträgliche Disqualifikation von White auf den zweiten WM-Platz. Nachdem sie für zwei jahre gesperrt ist, scheitert im August ihr Einspruch vor dem CAS.
110-m-Hürdensprinter Larry Wade (USA) ist bei einem Meeting im Frühjahr positiv auf ein verbotenes Steroid getestet worden. Dem WM-Vierten wird Norandrosteron, ein Metabolit von drei Anabolika-Steroiden, nachgewiesen. Auch US-Sprinter Mickey Grimes wird am 25. Mai bei einer Trainingskontrolle in Los Angeles auf Norandrosteron, ein Metabolit von drei Anabolika-Steroiden, positiv getestet. Der 27-jährige Grimes gehört wie 100-m-Weltmeisterin Torri Edwards und Hürdensprinter Larry Wade der Trainingsgruppe von John Smith an. Wade droht eine zweijährige, Grimes eine lebenslange Sperre, da er zum zweiten Mal positiv getestet ist. 2003 war ihm die Goldmedaille über 100 m von den Panamerikanischen Spielen wegen der Einnahme des Stimulanzmittels Ephedrin aberkannt worden. Ende Juli wird bekannt, dass die B-Analyse das Ergebnis der A-Analyse bestätigt hat.
Die Nationale Antidoping-Agentur USADA hat vier US-Sprinter wegen verbotener Steroid-Einnahmen angeklagt. Dabei handelt es sich um 100-m-Weltrekordler Tim Montgomery, den Olympia-Zweiten über 400 m, Alvin Harrison, die Staffel-Olympiasiegerin von 1996, Chryste Gaines, und die ehemalige Hallenweltmeisterin über 200 m, Michelle Collins. Ein positiver Test liegt von keinem dieser Athleten vor. Über die Fälle Montgomery und Gaines wird demnächst der Internationale Sportgerichtshof CAS entscheiden. Collins und Harrison haben sich zur Klärung ihrer Fälle an Schiedsgerichte in den USA gewandt.
August 2004: Der Deutsche Leichtathletikverband suspendiert die Läuferin Birte Bultmann (LG Braunschweig) , nachdem die A- und B-Analyse einer am 20.05.04 bei der deutschen 10000m-Meisterschaft in Borna entnommenen Urinprobe das anabol-androgene Steroid Nandrolon bestätigen.
Die rumänische Hürdensprinterin Carmen Zamfir wurde wegen der Einnahme des anabolen Steroids Stanozolol für zwei Jahre gesperrt, obwohl das Nationale Olympische Komitee (COR) zuvor von einer Sperre abgesehen hatte. Das COR hatte Zamfir am Dienstag zunächst freigesprochen, da die B-Probe negativ ausgefallen war. In der A-Probe, die nach dem Grand-Prix-Meeting in Thessaloniki am 19. Juli entnommen worden war, war nur ein Stanozolol-Gehalt von einem Nanogramm pro Milliliter Urin enthalten. Eine Zwei-Jahres-Sperre setzt nach den Regeln der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) einen Gehalt von zwei Nanogramm pro Milliliter voraus. Dennoch akzeptierte das COR die Entscheidung der FRA und verbannte Zamfir aus der Olympiamannschaft. "Die Quantität war uns nicht wichtig. Entscheidend ist, dass die Substanz überhaupt vorhanden war", sagte FRA-Präsidentin Jolanda Balasz.
Der irische Langstreckler Cathal Lombard wird positiv auf EPO getestet. Lombard, der bei den Olympischen Spielen für sein Land über 5000m und 10000m starten sollte, erwartet eine zweijährige Sperre.
Wegen eines von ihr manipulierten Dopingtests (und nicht, wie es zuerst hieß, aufgrund einer Oberschenkelverletzung) kann die türkische 1500-Meter-Europameisterin Süreyya Ayhan nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen (mehr...).
Auch Sprinter Steve Mullings wird in Athen nicht dabei sein. Der 21jährige Jamaikaner ist bei einer Kontrolle nach den nationalen Olympia-Ausscheidungen im Juni positiv auf Testosteron getestet worden. Auch die B-Probe bestätigt das Ergebnis. Mullings sieht einer zweijährigen Sperre entgegen. Jerome Young, 400-m-Weltmeister aus den USA, ist erneut positiv auf Doping getestet worden. Eine beim Golden-League-Meeting am 23. Juli in der französischen Hauptstadt Paris entnommene Urinprobe des 27-Jährigen enthielt Spuren des Blutdopingmittels EPO. Ihn erwartet eine lebenslange Sperre.
Der russische Leichtathletikverband schließt intern drei Leichtathleten, deren Namen nicht genannt werden, von den Olympischen Spielen aus, nachdem sie positiv getestet sind. 24 Stunden vor Eröffnung der Sommerspiele in Athen haben Griechenlands Sprint-Stars Kostas Kenteris und Ekaterini Thanou nach ihrer Ankunft in Athen eine unangemeldete Dopingkontrolle nicht absolviert, der sie sich bis 18.00 Uhr zu unterziehen hatten. Erst mit fünfstündiger Verspätung erklären sie spätabends in der Poliklinik des Olympischen Dorfes doch noch ihre Bereitschaft zur Abgabe der Probe und behaupteten, von der Aufforderung nichts gewusst zu haben. Anschließend sollen sie beide (!) in der Nacht bei einem Verkehrsunfall verunglückt und in ein Krankenhaus eingeliefert worden sein. Nach Artikel 2.3 Welt-Anti-Doping-Code (englische Fassung, deutsche Fassung, pdf) wird die Weigerung, eine Dopingprobe abzugeben, ebenso als Verstoß gewertet wie eine positive Probe und zieht eine zweijährige Sperre nach sich. Eine versäumte Kontrolle führt hingegen lediglich zu eine Verwarnung. "Ich habe die griechischen Athleten für eine Disziplinar-Anhörung einberufen", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge."Die Athleten konnten (von der Aufforderung, sich einem Doping-Test zu unterziehen,) nicht informiert werden. Der Teamleiter berichtete, dass er sie nicht habe finden können. "Es liegt bislang kein Beweis vor, dass dies als eine Verweigerung eines Doping-Tests interpretiert werden kann", erklärte zunächst entschuldigend IAAF- Generalsekretär Istvan Gyulai. Später wird durch die IAAF bestätigt, dass beide schon am 28.07. in Tel Aviv und eine Woche später in Chicago einem beabsichtigten Dopingtests ausgewichen sind. Noch später finden griechische Behörden rund 1400 Packungen mit Anabolika und anderen verbotenen Doping-Substanzen in den Räumen des Sprinttrainers Christos Tzekos, der die beiden Sprinter trainiert. Dies geben ihe Akkreditierung zurück. Kenteris erklärt, die Arbeit mit Tzekos zu beenden.
Der slowakische Kugelstoßer Milan Haborak wird nach einem positiven Doping-Test nicht an den Olympischen Spielen in Athen teilnehmen. Der 31-jährige Haborak war zwar am Freitag in Athen eingetroffen, verließ aber die Stadt einen Tag später schon wieder. Er wurde im Juli beim Leichtathletik-Grand-Prix in Madrid des Hormon-Dopings überführt. Bei den Olympischen Spielen in Sydney wurde er Elfter. Die 27jährige Kugelstoßerin Olga Shchukina (deutschsprachige Schreibweise: Schtschukina ) aus Usbekistan wird am 14. August positiv auf das Anabolikum Clenbuterol getestet und von den Olympischen Spielen ausgeschlossen.
Der griechische Sprinter Christoforos Hoidis erscheint nicht zu einem Doping-Test und verlässt daraufhin das Olympische Dorf mit der Erklärung, verletzt zu sein.
Vier Tage nach ihrem Kugelstoß-Triumph im antiken Olympia wird bekannt, dass die Russin Irina Korschanenko mit Stanozolol gedopt war, einem anabolen Steroid, das 1988 auch bei dem Sprinter Ben Johnson nachgewiesen worden war. Es ist der elfte Dopingfall eines Olympiasiegers in der Geschichte der Sommerspiele. Die Russin erwartet eine zweijährige Sperre.
Als zweiter Olympiasieger dieser Spiele wird Diskuswerfer Robert Fazekas der Manipulation überführt. Der Ungar hatte am Montagabend nach seinem Sieg zunächst die Dopingkontrolle verweigert (mehr...). Anschließend versuchte er, seine Urinprobe gegen Fremdurin auszutauschen. Fazekas verliert damit seine Goldmedaille, neuer Olympiasieger ist wie vier Jahre zuvor in Sydney damit der Litauer Virgilius Alekna.
Der weißrussische Hochspringer Aleksej Lesnitschij wird nach der Qualifikation des Hochsprungwettbewerbes der Männer in Athen positiv auf das verbotene anabole Steroid Clenbuterol getestet.
Der 25jährige Russe Anton Galkin wird in Athen nach dem 400m-Halbfinale positiv auf das Dopingmittel Stanozolol getestet und von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Ihn erwartet die übliche 2jährige Sperre.
Der ungarische Hammerwerfer Adrián Annus verliert wie Landsmann Fazekas sein Olympiagold. Als Kontrolleure des IOC den Olympiasieger zur Nachuntersuchung in seinem Heimatort in Ungarn aufsuchen, werden sie zunächst von einer wütenden Menschenmenge gestoppt. Danach lässt Annus auch die letzte Frist verstreichen, bis Freitagnachmittag 16.00 Uhr am östereichischen Grenzübergang Schachendorf zu erscheinen, wo die IOC-Kontrolleure (und drei TV-Teams) vergeblich warten. Grund für die Nachkontrolle ist der Verdacht, dass Annus nach dem Olympiafinale eine fremde Urinprobe abgegeben hat. Vermutet wird, dass Annus - im Gegensatz zu Landsmann Fazekas - der Trick gelang. Deshalb sollte eine neue Probe mit einer DNA-Analyse Aufschluss geben.
Verdächtig geworden war Annus, weil er im Finale vor dem letzten Wurf zunächst für längere Zeit auf der Toilette verschwunden war. Fazekas und Annus, die beide denselben Trainer haben und gut miteinander befreundet sind, waren Anfang der Woche zusammen per Pkw nach Ungarn zurückgefahren. Seither blieb ihr Aufenthaltsort unklar. Obwohl Annus nach seinem Sieg negativ getestet worden war, wird ihm nachträglich der Olympiasieg durch das IOC aberkannt, weil er zur Doping-Kontrolle nicht erschienen ist .
200-m-Weltmeister John Capel (USA) wird beim Länderkampf zwischen den USA, Deutschland und Frankreich am 8. August in München positiv auf Marihuana getestet und deshalb verbandsintern für die 4 x 100m-Staffel der USA in Athen nicht berücksichtigt. George Williams, Cheftrainer der amerikanischen Leichtathleten, bestätigt:. "Ich wollte nichts für ihn oder die anderen drei Staffelmitglieder riskieren", sagte Williams, der erst eineinhalb Stunden vor dem Vorlauf informiert worden war. Anstelle von Capel lief 200-m-Olympiasieger Shawn Crawford, obwohl ein positiver Test auf Marihuana von der IAAF lediglich mit einer öffentlichen Verwarnung bestraft wird und Capel startberechtigt gewesen wäre.
September 2004: Leichtathletiktrainer Thomas Springstein (Magdeburg) steht unter dem Verdacht, an Doping beteiligt zu sein. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz und der möglicherweise versuchten gefährlichen Körperverletzung. Bei einer Hausdurchsuchung wurden unter anderem Arzneimittel gefunden, die offenbar den im Sport als Dopingsubstanz verbotenen Wirkstoff Testosteron-Undecanoat enthalten. Der 2002 als Trainer des Jahres ausgezeichnete Springstein, der 800-m-Olympiasieger Nils Schumann und 400-m-Läuferin Grit Breuer betreut, stand bereits vor zwölf Jahren mit dem Doping-Fall um Sprint-Weltmeisterin Katrin Krabbe steht Springstein damit erneut im Zentrum massiven Dopingverdachts. Ihm drohen wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz Geld- oder Haftstrafe, nachdem der DLV am 2. August Strafanzeige gegen Springstein erstattet hatte, weil Springstein mehreren, zum Teil noch jugendlichen Mitgliedern seiner Trainingsgruppe zur Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit regelmäßig Arzneimittel mit verbotenen Dopingwirkstoffen verabreicht habe, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können.
Der deutsche Seniorensprinter Josef Muschinski wird bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Senioren in Lübeck DAMM positiv auf Testosteron getestet. Muschinski räumt das Doping ein und verzichtet auf die Untersuchung der B-Probe. Das M50-Team seines Vereins TSV Ahrensburg verliert die DAMM-Silbermedaille. Er wird suspendiert und sieht einer zweijährigen Sperre entgegen.
Oktober 2004: Mit einer Sperre muss auch Geher Marco Giungi rechnen. Der Italiener ist positiv auf anabole Steroide getestet worden. Giungi wurden in einer Probe vom 12. September Norandrosteron sowie Noretiocolanolon nachgewiesen.
November 2004: Der ehemalige Langstreckenläufer Martti Vainio hat in seiner Biographie zugegeben, sich vor den Weltmeisterschaften 1983 in Helsinki mit dem Hormon Testosteron gedopt zu haben. Der Finne hatte über 5000 m Bronze geholt und war über 10.000 m Vierter geworden. Vainio berichtet auch von einer positiven Kontrolle nach dem Rotterdam-Marathon 1984, die der finnische Verband unter den Teppich gekehrt habe. Doping sei in der finnischen Leichtathletik zu jener Zeit verbreitet gewesen. Bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles war Vainio nach dem 2. Platz über 10.000 m des Dopingmissbrauchs überführt worden. Er hatte mit Steroiden angereichertes Eigenblut transfusioniert.
Neben dem Sprinter und Mittelstreckler Josef Muschinski (*1952, Ahrensburger TSV) waren auch die deutschen Seniorensportler Klaus Liedtke (*1941, SuS Schalke 96) und Ralf Prochnau (*1963, Pulheimer SC) bei den Deutschen Altersklassen Mehrkampfmeisterschaften (DAMM) am 11. September 2004 in Lübeck gedopt. Sie werden vom DLV ab dem 01.11. suspendiert, nachdem in der Urinprobe von Werfer Liedtke der verbotene Wirkstoff Oxymetholon und in derjenigen von Werfer Prochnau das unzulässige Hydrochlorothiazid nachgewiesen wird.

copyright: Annette Koop 1999-2004


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ab 1999: Die Doping-Fälle der Leichtathletik

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